Ein Unternehmen wächst, die Umsätze steigen, Investor:innen zeigen Interesse. Alles läuft nach Plan, bis die Miete nicht mehr gedeckt ist. Wie kann das sein? Die Antwort: Liquidität.
Viele unterschätzen, wie schnell ein Mangel an flüssigen Mitteln zur echten Gefahr wird. Doch das lässt sich vermeiden – mit der richtigen Liquiditätsanalyse.
Liquidität bedeutet: Dein Unternehmen kann seine kurzfristigen Verbindlichkeiten bedienen. Klingt einfach, ist aber oft eine Hürde für Unternehmen. Denn Liquidität ist nicht dasselbe wie Profitabilität. Du kannst Gewinne machen – und trotzdem zahlungsunfähig sein.
Falls du mehr zum Thema Liquiditätsmanagement erfahren willst, dann empfehlen wir dir unseren Liquiditätsmanagement-Guide.
Was du in diesem Artikel lernst
- Was Liquidität ist
- Wie du eine Liquiditätsanalyse in der Theorie durchführst
- Wie eine Analyse der Liquidität in der Praxis aussieht
- Wie du Liquidität verbessern kannst
Unternehmensweites Liquiditätsmanagement an einem Ort
Nie wieder in mehrere Bankaccounts einloggen, Daten manuell hochladen oder mit unübersichtlichen Excel-Tabellen arbeiten. Greife auf alle deine Konten, Salden und Transaktionen zu. Plane Liquidität, erhalte Fremdkapital und verfolge die wichtigsten Metriken.
14 Tage kostenlos startenWas ist Liquidität?
Liquidität beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, kurzfristige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Ein Unternehmen hat typischerweise Verbindlichkeiten. Dazu gehört etwa ein Kredit. Diesen Kredit musst du jeden Monat termingerecht tilgen.
Steht eine solche Rate an, dann muss dein Unternehmen diese unverzüglich bezahlen. Ist das immer termingerecht möglich, dann verfügt das Unternehmen über eine hohe Liquidität – und die Gläubiger:innen sind zufrieden.
Liquidität analysieren: Methoden und Ansätze
Es gibt verschiedene Ansätze, eine Liquiditätsanalyse durchzuführen. Entscheidend ist, aus welcher Perspektive du sie betrachtest. Doch zuerst die wichtigsten Begriffe:
- Absolute Liquidität
- Relative Liquidität
- Statische Liquidität
- Dynamische Liquidität
- Künstliche Liquidität
- Natürliche Liquidität

Die absolute Liquidität
Die absolute Liquidität zeigt, wie viel Bargeld ein Unternehmen tatsächlich besitzt – Kassenbestände, Bargeld und Bankguthaben. Sie gibt an, welche Mittel sofort verfügbar sind und wie schnell das Unternehmen an liquide Mittel kommt. Dabei wird analysiert, wie Vermögenswerte in flüssige Mittel umgewandelt werden können.
Die relative Liquidität
Die relative Liquidität zeigt, wie gut ein Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten mit liquiden Mitteln wie Bargeld oder Bankguthaben decken kann. Ein hoher Wert bedeutet mehr Spielraum, um Zahlungen zu leisten.
Daneben gibt es die Liquiditätskennzahlen zur fristgerechten Zahlungserfüllung: Sie zeigen, ob ein Unternehmen seine Rechnungen pünktlich beglichen hat. Du unterscheidest drei Grade der Liquidität:
Die Liquidität 1. Grades: Barliquidität
Die Liquidität 1. Grades beschreibt, wie Schulden mittels flüssiger Mittel aus Kasse, Bankkonto oder Schecks bezahlt werden. Die Formel dafür lautet:
(Zahlungsmittel / kurzfristiges Fremdkapital) * 100
Als Zahlungsmittel gelten Kasse, Bankguthaben, Schecks oder diskontfähige Wechsel. Das kurzfristige Fremdkapital beschreibt Verbindlichkeiten <1 Jahr und Rückstellungen <1 Jahr.
Der Zielwert der Liquidität 1. Grades liegt bei ca. 20%. So stellt ein Unternehmen sicher, dass es seine Verbindlichkeiten fristgerecht begleichen kann.
Die Liquidität 2. Grades: kurzfristige Liquidität
Die Liquidität 2. Grades beschreibt, wie Schulden aus Zahlungsmitteln (Kasse, Konto, Schecks) und kurzfristigen Forderungen beglichen werden können. Bei kurzfristigen Forderungen kannst du davon ausgehen, dass einem Unternehmen noch Kapital zufließt, womit die Verbindlichkeit bezahlt werden kann.
Die Formel dafür lautet:
(Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen / kurzfristiges Fremdkapital) *100
Die kurzfristigen Forderungen umfassen Forderungen, die <1 Jahr sind. Die restlichen Bestandteile bleiben gleich.
Der Zielwert der Liquidität 2. Grades liegt bei ca. 100%. So stellt ein Unternehmen sicher, dass es seine Verbindlichkeiten fristgerecht begleichen kann.
Liquidität 3. Grades: mittelfristige Liquidität
Die Liquidität 3. Grades beschreibt, wie Schulden aus Zahlungsmitteln, kurzfristigen Forderungen und Vorräten beglichen werden können. Die Formel dafür lautet:
(Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte / kurzfristiges Fremdkapital) * 100
Die Vorräte umfassen Vermögen, die in der Bilanz als Vorrat ausgewiesen sind. Die restlichen Bestandteile bleiben gleich.
Der Zielwert der Liquidität 3. Grades liegt bei über 120%. Warum mehr als 100%? Weil ein Unternehmen, das sein gesamtes Umlaufvermögen verkauft, nichts mehr produzieren kann – und damit keinen neuen Umsatz erzielt. Außerdem gilt: Die Liquidität 3. Grades folgt der Goldenen Bilanzregel.

Die statische Liquidität
Die statische Liquidität zeigt, wie zahlungsfähig ein Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt ist – etwa am Bilanzstichtag. Sie umfasst die Liquidität 1., 2. und 3. Grades und vergleicht vorhandene Mittel mit kurzfristigen Verbindlichkeiten. Da sie keine künftigen Zahlungsströme einbezieht, bleibt sie über die Zeit unverändert. Sie ist eine reine Momentaufnahme.
Die dynamische Liquidität
Im Gegensatz zur statischen Liquidität zeigt die dynamische Liquidität, wie sich die Finanzlage eines Unternehmens über die Zeit verändert. Sie berücksichtigt zukünftige Zahlungsströme und hängt vom Zeitpunkt der Einnahmen und Ausgaben ab. Kurz: Sie zeigt, wie sich dein Cashflow entwickelt. Dafür gibt es mehrere Methoden:
Cashflow-Analyse
Die Cashflow-Analyse untersucht die Zahlungsströme eines Unternehmens. Sie zeigt, ob die operativen Tätigkeiten ausreichend Mittel generieren, um laufende Verpflichtungen zu decken.
- Operativer Cashflow: Einnahmen aus dem Kerngeschäft minus betriebliche Ausgaben.
- Investitions-Cashflow: Geldflüsse durch Investitionen in Anlagevermögen oder den Verkauf von Vermögenswerten.
- Finanzierungs-Cashflow: Geldflüsse aus Finanzierungsaktivitäten wie Krediten oder Kapitalerhöhungen.
Liquiditätsplanung
Mit einer Liquiditätsplanung erstellst du Prognosen (Forecasts) über zukünftige Einnahmen und Ausgaben. So kannst du Engpässe in deiner Liquidität frühzeitig erkennen und kannst Gegenmaßnahmen ergreifen. Du kannst dazu z. B. die 13-Wochen-Liquiditätsplanung nutzen.
Die natürliche Liquidität
Natürliche Liquidität ist echtes, selbst erwirtschaftetes Geld – direkt aus dem operativen Geschäft. Sie entsteht aus den eigenen Einnahmen, etwa durch den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen. Weil sie aus dem Kerngeschäft stammt, ist sie nachhaltig und dauerhaft.
Die künstliche Liquidität
Hier geht es um Zahlungsmittel, die kurzfristig verfügbar sind – oft aus externen Quellen, ohne dass echtes Einkommen oder Cashflow dahinter steht. Ein Beispiel: Der Verkauf von Anlagevermögen, das eigentlich für die Produktion gedacht war, oder kurzfristige Kredite und Finanzierungen. Solche Mittel werden oft künstlich "aufgepumpt", um eine vorübergehende Liquiditätslücke zu schließen.
Du kennst die wichtigsten Begriffe, um die Liquidität deines Unternehmens zu analysieren. Die verschiedenen Begriffe hängen vor allem davon ab, ob du die Liquidität zu einem bestimmten Zeitpunkt (statisch), über einen Zeitraum hinweg (dynamisch) oder zwischen echten und kurzfristig erzeugten Mitteln (natürlich vs. künstlich) unterscheidest.
Jeder Begriff zeigt eine andere Perspektive auf Liquidität – sei es in der Messung, der Betrachtungsweise oder der Herkunft. Kurz gesagt:
- Absolute Liquidität zeigt, wie viel Geld sofort verfügbar ist.
- Relative Liquidität gibt an, wie gut ein Unternehmen kurzfristige Schulden decken kann.
- Statische Liquidität ist eine Momentaufnahme der Liquidität.
- Dynamische Liquidität zeigt die Entwicklung der Liquidität über die Zeit.
- Künstliche Liquidität wird durch externe Finanzierungsmaßnahmen geschaffen.
- Natürliche Liquidität stammt aus den Einnahmen des Unternehmens.
Wie sieht eine Liquiditätsanalyse nun in der Praxis aus?
Liquiditätsanalyse Beispiele
Alle Theorie ist gut – aber du musst sie auch in der Praxis anwenden können. Im Folgenden werden verschiedene praxisnahe Beispiele für die Durchführung einer Liquiditätsanalyse vorgestellt, die unterschiedliche Perspektiven und Konstellationen berücksichtigen.
Beispiel 1: Liquiditätsanalyse eines Startups im ersten Jahr
Unternehmensprofil
- Branche: Software-as-a-Service (SaaS)
- Finanzstatus: Das Unternehmen hat in den ersten Monaten hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Marketing, aber noch keine signifikanten Einnahmen.
Liquiditätsanalyse
Absolute Liquidität
- Kassenbestand und Bankguthaben: Das Unternehmen hat zu Beginn nur 50.000 EUR in bar und auf dem Geschäftskonto. Dies reicht aus, um die ersten drei Monate an Betriebskosten zu decken (z. B. Gehälter, Miete und Software-Lizenzen).
- Ergebnis: Die absolute Liquidität ist gut, aber nur für eine sehr kurze Frist ausreichend.
Relative Liquidität
- Kurzfristige Verbindlichkeiten: Das Unternehmen hat kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von €25.000 (z. B. offene Rechnungen für Cloud-Dienste).
- Liquidität 1. Grades (Barliquidität):
- Formel: (Zahlungsmittel / kurzfristiges Fremdkapital) * 100 = (€50.000 / €25.000) * 100 = 200%.
- Ergebnis: Das Unternehmen hat genug flüssige Mittel, um kurzfristige Verbindlichkeiten problemlos zu decken.
Dynamische Liquidität
- Cashflow-Analyse: Da das Unternehmen noch keine regelmäßigen Einnahmen hat, besteht der Cashflow hauptsächlich aus Fremdkapital (z. B. Venture Capital), das verwendet wird, um die laufenden Kosten zu decken.
- Ergebnis: Es gibt keinen operativen Cashflow, jedoch eine Finanzierung durch externe Quellen, um Liquidität sicherzustellen.
Natürliche Liquidität
- Da das Unternehmen noch keine nennenswerten Einnahmen aus dem Verkauf von Softwarelizenzen generiert, ist die natürliche Liquidität momentan noch sehr gering.
Künstliche Liquidität
- Das Unternehmen nutzt kurzfristige Finanzierungen durch Eigenkapitalgeber:innen, um kurzfristige Liquiditätslücken zu überbrücken. Dies ist eine vorübergehende Lösung, bis das Unternehmen die ersten zahlenden Kund:innen gewinnt.
Beispiel 2: Liquiditätsanalyse eines mittelständischen Produktionsunternehmens
Unternehmensprofil
- Branche: Maschinenbau
- Finanzstatus: Das Unternehmen hat stabile Einnahmen, jedoch schwankende Ausgaben aufgrund von saisonalen Produktionsspitzen und Investitionen in neue Maschinen.
Liquiditätsanalyse
Absolute Liquidität
- Kassenbestand und Bankguthaben: Das Unternehmen hat insgesamt €500.000 in bar und auf dem Geschäftskonto. Dies scheint ausreichend, um mehrere Monate Betriebskosten zu decken.
- Ergebnis: Die absolute Liquidität ist stark. Das Unternehmen hat genügend Mittel, um kurzfristige Verpflichtungen zu erfüllen.
Relative Liquidität
- Liquidität 2. Grades (Kurzfristige Liquidität):
- Formel: (Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen / kurzfristiges Fremdkapital) * 100 = (€500.000 + €200.000 / €300.000) * 100 = 233%.
- Ergebnis: Das Unternehmen hat genügend liquide Mittel und kurzfristige Forderungen, um alle kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken.
Dynamische Liquidität
- Cashflow-Analyse: Das Unternehmen hat einen stabilen operativen Cashflow von €150.000 pro Monat aus dem Verkauf von Maschinen. Jedoch schwanken die Einnahmen aufgrund von saisonalen Aufträgen.
- Ergebnis: Das Unternehmen benötigt eine sorgfältige Liquiditätsplanung, um Engpässe in Monaten ohne große Aufträge zu vermeiden.
Liquiditätsplanung
Um Engpässe in den Monaten mit geringerem Umsatz zu vermeiden, stellt das Unternehmen eine 12-Monats-Liquiditätsplanung auf. Die Analyse zeigt, dass in den Sommermonaten, in denen die Nachfrage nach Maschinen sinkt, eine Liquiditätslücke von €100.000 entsteht. Hierfür kann eine kurzfristige Finanzierung als Sicherheit genutzt werden.
Natürliche Liquidität
Das Unternehmen erzielt ausreichend Einnahmen aus dem operativen Geschäft, was eine stabile und nachhaltige Liquidität ermöglicht.
Künstliche Liquidität
In den Monaten mit schwankenden Aufträgen wird zusätzlich eine kurzfristige Kreditlinie von €200.000 in Anspruch genommen, um Produktionsspitzen zu finanzieren.

Beispiel 3: Liquiditätsanalyse eines großen Handelsunternehmens
Unternehmensprofil
- Branche: Einzelhandel
- Finanzstatus: Das Unternehmen hat eine breite Kundenbasis und erzielt hohe Umsätze. Die Finanzstruktur ist stabil, aber es gibt hohe Investitionen in Lagerbestände und Forderungen.
Liquiditätsanalyse
Absolute Liquidität
- Kassenbestand und Bankguthaben: Das Unternehmen verfügt über 5 Millionen EUR in flüssigen Mitteln und eine gut ausgebaute Bankverbindung.
- Ergebnis: Die absolute Liquidität ist überdurchschnittlich gut, sodass das Unternehmen jederzeit in der Lage ist, Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Relative Liquidität
- Liquidität 3. Grades (Mittelfristige Liquidität):
- Formel: (Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte / kurzfristiges Fremdkapital) * 100 = (5.000.000 EUR + 3.000.000 EUR + 2.000.000 EUR / 4.000.000 EUR) * 100 = 250%.
- Ergebnis: Das Unternehmen hat mehr als genug Mittel, um seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Jedoch ist ein hoher Anteil der Mittel in Vorräten und Forderungen gebunden, was eine effiziente Verwaltung erfordert.
Dynamische Liquidität
- Cashflow-Analyse: Der operative Cashflow ist stark und stabil, da das Unternehmen kontinuierlich hohe Umsätze generiert. Allerdings erfordert die Finanzierung der Lagerbestände und die Verwaltung der Forderungen eine kontinuierliche Liquiditätsplanung.
- Ergebnis: Der Cashflow aus dem operativen Geschäft reicht aus, um die finanziellen Verpflichtungen zu decken. Allerdings ist die Kapitalbindung in Vorräten ein potenzielles Risiko für die kurzfristige Liquidität.
- Liquiditätsplanung: Um den Cashflow durch saisonale Schwankungen zu stabilisieren, wird eine detaillierte Liquiditätsplanung durchgeführt, die auch den Bedarf an Working Capital und Lagerbestandsfinanzierung berücksichtigt.
Natürliche Liquidität:
- Der Großteil der Liquidität stammt aus dem operativen Geschäft, insbesondere aus den wiederkehrenden Umsätzen des Einzelhandels.
Künstliche Liquidität
- Das Unternehmen hat keine signifikante künstliche Liquidität, außer bei temporären Liquiditätsengpässen, die durch bestehende Kreditlinien abgedeckt werden.
Diese drei Beispiele verdeutlichen, wie unterschiedlich eine Liquiditätsanalyse je nach Unternehmensgröße, Branche und Finanzstruktur ausfallen kann. Die Liquidität eines Unternehmens kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden: von der Höhe des verfügbaren Bargeldes über die Fähigkeit, kurzfristige Verbindlichkeiten zu decken, bis hin zur richtigen Verwaltung von Forderungen und Vorräten.
Eine sorgfältige Analyse aller Liquiditätsarten (absolut, relativ, statisch, dynamisch, natürlich und künstlich) ist wichtig, um die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens zu sichern. Du weißt nun, wie du eine Liquiditätsanalyse durchführst – sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Welche Ziele kannst du damit verfolgen?
Die Ziele der Liquiditätsanalyse
Das Hauptziel der Liquiditätsanalyse: die Zahlungsfähigkeit deines Unternehmens sicherstellen. Sie garantiert, dass du immer genügend Mittel hast, um deine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Dabei solltest du Kapital nicht unnötig binden oder zu hohe Finanzierungskosten tragen.
Wenn du deine Liquidität analysiert, kannst du aber auch weitere Ziele verfolgen:
- Vermeidung von Liquiditätsengpässen: Durch eine vorausschauende Analyse lassen sich finanzielle Engpässe frühzeitig erkennen und vermeiden.
- Optimierung der Kapitalbindung: Ein effizientes Liquiditätsmanagement reduziert unnötig gebundenes Kapital und verbessert die Finanzierungsstruktur.
- Erhöhung der Finanzierungsflexibilität: Durch eine solide Liquiditätsplanung kann ein Unternehmen strategisch agieren, Kredite gezielt einsetzen und Investitionen besser steuern.
- Reduzierung von Finanzierungskosten: Eine gute Liquiditätssteuerung hilft, teure Notfallfinanzierungen oder kurzfristige Kredite mit hohen Zinsen zu vermeiden.
Fehler bei der Analyse der Liquidität

Die Liquiditätsanalyse erfordert sorgfältiges und genaues Vorgehen. Dazu kannst du heute auf eine Vielzahl von Daten und Datenauswertung zugreifen. Nur so vermeidest du Liquiditätsrisiken oder das Ziehen falscher Schlüsse. Es ist wichtig, dass du Liquidität als ganzheitliches Thema betrachtest. Es sollte aus unterschiedlichen Perspektiven analysiert werden – dazu gehören langfristige und kurzfristige Faktoren.
Welche Fehler bei der Liquiditätsanalyse solltest du unbedingt vermeiden?
1. Zu enge Betrachtung des Liquiditätsstatus
- Fehler: Nur den aktuellen Stand der liquiden Mittel (absolute Liquidität) betrachten und dabei nicht die zukünftigen Zahlungsströme oder die dynamische Liquidität einbeziehen.
- Folge: Es wird möglicherweise übersehen, dass zukünftige Zahlungsverpflichtungen das Unternehmen in Schwierigkeiten bringen könnten, auch wenn es heute liquide erscheint.
2. Fehlende Berücksichtigung saisonaler Schwankungen
- Fehler: Keine Berücksichtigung von saisonalen Umsatzschwankungen oder periodischen Liquiditätsengpässen, die durch zyklische Einnahmen und Ausgaben entstehen können.
- Folge: In ruhigen Perioden mag ein Unternehmen liquide erscheinen, aber in einer schwächeren Saison könnte es plötzlich in Zahlungsprobleme geraten.
3. Ignorieren von langfristigen Verbindlichkeiten
- Fehler: Fokussierung ausschließlich auf kurzfristige Verbindlichkeiten und Vernachlässigung von langfristigen Verpflichtungen.
- Folge: Ein Unternehmen könnte sich zu sehr auf kurzfristige Liquidität konzentrieren und dabei die langfristige Zahlungsfähigkeit und die entsprechenden finanziellen Verpflichtungen aus den Augen verlieren.
4. Mangelnde Berücksichtigung von unvorhergesehenen Ausgaben
- Fehler: Fehlende Puffer oder keine Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben oder Krisensituationen einplanen.
- Folge: Ein plötzlicher Engpass oder ein unvorhergesehenes Ereignis (z. B. unerwartete Investitionen oder Marktveränderungen) kann das Unternehmen in eine Liquiditätskrise stürzen.
5. Unzureichende Planung für langfristige Investitionen
- Fehler: Langfristige Investitionen oder Expansionspläne werden ohne ausreichende Liquiditätsplanung angegangen.
- Folge: Das Unternehmen könnte in eine finanzielle Schieflage geraten, weil es nicht genügend Mittel für die Umsetzung langfristiger Projekte oder Investitionen freigehalten hat.
6. Vernachlässigung von internen Zahlungsströmen
- Fehler: Keine detaillierte Analyse der internen Cashflows, z. B. wann Kund:innen zahlen und wann Lieferant:innen bezahlt werden müssen.
- Folge: Dies kann zu falschen Annahmen führen, wie schnell liquide Mittel tatsächlich verfügbar sind und ob die Zahlungsströme das Unternehmen in Verzug bringen könnten.
8. Fehlerhafte Kennzahlen und Interpretation
- Fehler: Verwendung von ungenauen oder missverstandenen Kennzahlen, wie z. B. einem zu hohen Fokus auf eine einzelne Kennzahl wie den Cash Conversion Cycle.
- Folge: Ein Unternehmen könnte durch die Auswahl falscher oder unvollständiger Kennzahlen eine verzerrte Sicht auf seine Liquiditätslage bekommen.
Liquiditätsanalyse mit re:cap
Mit der Liquiditätsmanagement-Software von re:cap kannst du eine umfangreiche Liquiditätsanalyse durchführen. Darunter fällt:
- Dashboard: Echtzeit-Blick auf deine Cash-Position, inklusive aller Konten, Transaktionen und Salden
- Cashflow Statement: Individualisierbar auf Projekt- und Team-Ebene, sodass du deinen Cashflow auf einem granularen Level verfolgen kannst.
- Kategorisierung von Banktransaktionen: Unsere KI kategorisiert Transaktionen mit 98,8% Genauigkeit und lernt von deinen Entscheidungen.
- Runway-Analyse: Du kannst schauen, wie hoch deine Cash Burn Rate ist und wie lange dein Geld noch ausreicht
- Liquiditätsprognosen: Du kannst deine Liquidität planen und Parameter anpassen, um zu schauen, wie sich dein Cashflow in Zukunft entwickelt.

Fazit: Die Liquidität zu analysieren ist unverzichtbar für Unternehmen
Die Liquiditätsanalyse ist ein unverzichtbares Werkzeug für jedes Unternehmen. Mit ihr prüfst du die Zahlungsfähigkeit und planst deine Finanzen vorausschauend. Durch die Erfassung der verfügbaren Mittel, die Analyse der Liquidität im Verhältnis zu Verbindlichkeiten und die Berücksichtigung dynamischer Zahlungsströme lassen sich potenzielle Risiken gezielt steuern.
Wichtig ist, dass die Liquiditätsanalyse sorgfältig und ganzheitlich durchgeführt wird. Fehler wie das Ignorieren langfristiger Verbindlichkeiten oder das Vertrauen auf kurzfristige Finanzierungen verzerren oft das wahre Liquiditätsbild eines Unternehmens. Eine fundierte Liquiditätsanalyse braucht präzise Zahlen und muss saisonale Schwankungen, interne Cashflows und externe Finanzierungsquellen berücksichtigen.
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