Wer eine umfangreiche Cashflow-Analyse durchführt, erhält einen sehr guten Einblick in die finanzielle Gesundheit von Unternehmen. Das hilft dir dabei, bessere Entscheidungen zu treffen, um deine Cashflow-Planung zu optimieren, Ressourcen effizienter zu allokieren und Investitions- und Finanzierungsentscheidungen zu treffen.
Dieser Artikel geht auf folgende Aspekte ein:
- Was ist eine Cashflow-Analyse?
- Wie wird eine Cashflow-Analyse durchgeführt?
- Beispiele zur Berechnung einer Cashflow-Analyse
Das Wichtigste in Kürze
- Mit der Cashflow-Analyse betrachtest du alle zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Erträge und Aufwendungen eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum. Daraus ergibt sich ein positiver oder negativer Wert.
- Die Cashflow-Analyse besteht aus drei Bereichen: Operativem Cashflow, Investitions-Cashflow und Finanzierungs-Cashflow. Durch die Analyse der drei Bereiche erhältst du Einblicke in die Liquidität, die Rentabilität und die finanzielle Stabilität eines Unternehmens.
- Zur Berechnung der Cashflow-Analyse kannst du die direkte und indirekte Methode verwenden.
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14 Tage kostenlos testenDefinition: Was ist eine Cashflow-Analyse?
Die Cashflow-Analyse untersucht den Geldfluss eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum, etwa monatlich, quartalsweise oder jährlich. Dabei handelt es sich um die zahlungswirksamen Erträge (Einnahmen) und Aufwendungen (Ausgaben). Sie wird auch Liquiditätsanalyse genannt.
Um eine Cashflow-Analyse durchzuführen, ist es hilfreich, Cashflow zu verstehen. Es ist der Nettobetrag an Barmitteln, die in einem bestimmten Zeitraum in ein Unternehmen fließen und aus ihm abfließen. Er zeigt an, wie viel Geld ein Unternehmen erwirtschaftet und ob am Ende einer bestimmten Periode ein Überschuss oder ein Fehlbetrag bleibt.
Cashflow-Analyse: Cashflow verstehen
Der Cashflow lässt sich in diese vier Kategorien unterteilen:
- Gesamter Cashflow: Summe aller Geldströme aus den Bereichen operativer Cashflow, Investitionscashflow und Finanzierungscashflow.
- Operativer Cashflow (OCF): Geldströme aus dem operativen Geschäft, wie Einnahmen aus Verkäufen abzüglich der operativen Ausgaben.
- Cashflow aus Investitionen (ICF): Geldströme aus Investitionstätigkeiten, wie dem Kauf oder Verkauf von Anlagevermögen.
- Cashflow aus Finanzierungen (FCF): Geldströme aus Finanzierungstätigkeiten, wie die Aufnahme oder Rückzahlung von Krediten und die Ausschüttung von Dividenden.
Die Cashflow-Analyse zeigt, wie liquide das Unternehmen im untersuchten Zeitraum ist und wie es seine finanziellen Verpflichtungen erfüllt.
Im Gegensatz zur Gewinn- und Verlustrechnung, die auf Erlösen und Aufwendungen basiert, um den Gewinn zu ermitteln, betrachtet die Cashflow-Analyse nur tatsächliche Geldbewegungen.
Damit die Cashflow-Analyse möglichst genau erfolgt, solltest du nicht nur den gesamten Cashflow betrachten, sondern auch die oben genannten Teilbereiche.
Dabei kann dich re:cap Insights unterstützen. Damit bringst du Klarheit in deinen Cashflow. Es zeigt alle deine Kontobewegungen an einem Ort, unterstützt das Top-Line-Cash-Management und vereinfacht die Nachverfolgung von Mitteln in und aus deinem Unternehmen. So bist du in der Lage, bessere strategische Planungen durchzuführen, um dir deine finanzielle Stabilität zu sichern.
Die Cashflow-Analyse ist unverzichtbar für Unternehmen. Sie gibt dir einen ersten Hinweis auf die finanzielle Gesundheit deiner Firma. Warum ist eine Analyse des Cashflows darüber hinaus wichtig?
Die Bedeutung der Cashflow-Analyse
Eine Cashflow-Analyse ist wichtig, weil ein Unternehmen so erfährt, wie viel Geld es einnimmt und ausgibt. Diese Informationen kannst du zum Erreichen von verschiedenen Zielen oder zur Evaluation verschiedener Bereiche nutzen. Dazu gehören:
- Liquiditätsbewertung: Sie zeigt, ob ein Unternehmen seine kurzfristigen Verpflichtungen (Betriebskosten oder Tilgungen) erfüllen kann. Die Cashflow-Analyse kann einem Unternehmen helfen, seine kurzfristige Liquidität zu verbessern.
- Finanzielle Stabilität: Sie gibt Aufschluss über die Widerstandsfähigkeit gegen finanzielle Krisen und hilft bei der Entwicklung einer Finanzstrategie.
- Investitionsentscheidungen: Sie unterstützt fundierte Investitionsentscheidungen.
- Ergänzung zur Rentabilitätsanalyse: Sie betrachtet die tatsächlichen Geldströme.
- Finanzplanung: Sie verbessert das Erstellen von Finanzplänen und Budgets.
- Risikoanalyse: Sie wird von Kapitalgeber:innen genutzt, die darauf basierend Investitions- und Kreditentscheidungen treffen.
Wie führt man eine Cashflow-Analyse durch?
Da der Cashflow aus vier Bereichen besteht, kann auch die Cashflow-Analyse in vier Bereiche aufgeteilt werden.
- Cashflow-Analyse für den Gesamt-Cashflow
- Cashflow-Analyse für den operativen Cashflow
- Cashflow-Analyse für den Cashflow aus Investitionen
- Cashflow-Analyse für den Cashflow aus Finanzierungen
Du kannst zwei Methoden verwenden, um die Cashflow-Analyse durchzuführen. Da wäre zunächst die direkte Methode, mit der du den Netto-Cashflow berechnest. Das gibt dir einen guten Überblick über alle Ein- und Auszahlungen.
Die indirekte Methode zur Cashflow-Analyse gibt dir einen tieferen Einblick in deinen gesamten Cashflow.
Aber lass uns von vorne beginnen. Zunächst die 5 Schritte, die üblicherweise bei der Analyse des Cashflows erfolgen:
- Daten sammeln: Sammle alle relevanten finanziellen Daten hinsichtlich Einzahlungen (Umsätze) und Auszahlungen (Betriebskosten).
- Methode wählen: Entscheide dich für die direkte oder indirekte Methode.
- Cashflow berechnen: Berechne den Gesamt-Cashflow, den operativen Cashflow sowie den Investitions- und Finanzierungscashflow.
- Ergebnisse analysieren: Interpretiere die Ergebnisse und setze die einzelnen Bereiche in Bezug zueinander.
- Reporting erstellen: Erstelle einen Bericht und gebe deine Empfehlungen ab.
Wie du den Cashflow berechnest
Wie angekündigt kannst du bei der Analyse des Cashflows und seiner Berechnung auf zwei Methoden zugreifen: die direkte und die indirekte Methode.
Für beide Methoden sind zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen sowie zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen relevant.
Cashflow-Analyse: Direkte Methode zur Cashflow-Berechnung und Beispiel
Bei der direkten Methode ziehst du alle zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums voneinander ab.
Zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen beziehen sich auf tatsächliche Geldflüsse. Darunter fallen etwa die folgenden:
Zahlungswirksame Erträge
- Umsätze
- Aufnahme von Krediten und Darlehen
- Steuerrückzahlungen
- Zinserträge
- Dividenden
Zahlungswirksame Aufwendungen
- Gehälter und Löhne
- Rechnungen von Lieferanten und Dienstleistern
- Mieten
- Wareneinkäufe
- Energiekosten
Die Formel für die direkte Methode lautet: Netto-Cashflow = Zahlungswirksame Erträge – Zahlungswirksame Aufwendungen
Schauen wir uns das an einem Beispiel an: Gehen wir von Einnahmen und Ausgaben in einem Zeitraum von 12 Monaten aus. Dein Unternehmen erwirtschaftet €2 Mio. und hat Ausgaben für Gehälter (€800.000), Mieten (€300.000) und Lieferanten (€200.000).
Der Cashflow nach der direkten Methode beträgt bei diesem Beispiel:
€2.000.000 Umsatz
– €800.000 Gehälter
– €300.000 Mieten
– €200.000 Lieferanten
= €700.000
Die €700.000 aus der Berechnung der direkten Methode entsprechen dem Netto-Cashflow. Das Unternehmen hat in diesem Beispiel einen Jahresüberschuss erwirtschaftet. Diese Methode bietet dir einen klaren Überblick über deine Geldströme und ist einfach nachzuvollziehen.
Sie ist aber zeitaufwendig, weil sie detaillierte Buchhaltungsunterlagen erfordert, um alle Erträge und Aufwendungen zu ermitteln.
Cashflow-Analyse: Indirekte Methode zur Cashflow-Berechnung und Beispiel
Deshalb wird die indirekte Methode häufiger zur Berechnung des Cashflows genutzt. Sie lässt sich direkt aus der Gewinn- und Verlustrechnung der Jahresbilanz entnehmen und nutzt dafür zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen. Damit ermittelst du den Cashflow aus operativer Tätigkeit.
Zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen sind Positionen in der Gewinn- und Verlustrechnung, die das Ergebnis beeinflussen, aber keine direkten Ein- oder Auszahlungen darstellen. Darunter fallen etwa die folgenden:
Zahlungsunwirksame Erträge
- Auflösung von Rückstellungen
- Entnahme aus Rücklagen
- Reduktion des Gewinnvortrags
Zahlungsunwirksame Aufwendungen
- Bildung der Rückstellungen
- Abschreibungen
- Erhöhung des Gewinnvortrags
Die Formel lautet: Cashflow indirekte Methode = Jahresüberschuss – zahlungsunwirksame Erträge + zahlungsunwirksame Aufwendungen
Angenommen, wir haben die folgenden Informationen für ein Unternehmen und berechnen den Cashflow mit Hilfe der indirekten Methode. Wir beziehen uns wieder auf den oben ermittelten Netto-Cashflow:
- Jahresüberschuss: €700.000
- Abschreibungen auf das Anlagevermögen: €100.000
- Abschreibungen auf das Umlaufvermögen: €50.000
- Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: €70.000
- Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: €40.000
- Zunahme der Vorräte: €40.000
Anpassungen für zahlungsunwirksame Aufwendungen:
€700.000 Nettoergebnis
+ €100.000 Abschreibungen Anlagevermögen
+ €50.000 Abschreibungen
= €850.000
Anpassungen für zahlungsunwirksame Erträge (Veränderungen im Betriebskapital):
– €70.000 Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
– €40.000 Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
– €40.000 Zunahme der Vorräte
= -€150.000
Der Cashflow nach der indirekten Methode beträgt bei diesem Beispiel:
€840.000 – €150.000 = €690.000
Die €690.000 aus der Berechnung der indirekten Methode entsprechen dem operativen Cashflow oder Brutto-Cashflow.
Die 3 Bereiche der Cashflow-Analyse
Nun haben wir den direkten Cashflow ermittelt und uns an einem Beispiel angeschaut, wie du die indirekte Methode für die Berechnung des operativen Cashflows verwenden kannst.
Daneben kannst du mit der indirekten Methode den Cashflow für Investitionen und den Cashflow für Finanzierungen berechnen.
Für eine umfassende Cashflow-Analyse ist es sinnvoll, alle Bereiche des Cashflows einzubeziehen. So erhältst du ein genaues Bild des gesamten Cashflows.
Gehen wir nochmals auf die einzelnen Bereiche ein und darauf, wie sie zueinander stehen.
Cashflow-Analyse mit operativem Cashflow
Der operative Cashflow misst die Liquidität, die ein Unternehmen aus seiner laufenden Geschäftstätigkeit generiert. Er zeigt, ob das Kerngeschäft genug Geld erwirtschaftet, um die Betriebskosten zu decken, ohne auf externe Finanzierungen zurückgreifen zu müssen.
Was sagt der operative Cashflow aus?
- Geschäftseffizienz: Ein positiver operativer Cashflow zeigt, dass das Unternehmen effektiv arbeitet und in der Lage ist, seine Verbindlichkeiten zu erfüllen.
- Nachhaltigkeit: Ein konstanter positiver operativer Cashflow deutet darauf hin, dass das Geschäftsmodell nachhaltig ist.
- Probleme im Kerngeschäft: Ein negativer operativer Cashflow kann darauf hinweisen, dass das Unternehmen Probleme hat, seine Geschäftstätigkeit zu finanzieren, und möglicherweise Kostensenkungsmaßnahmen oder Umsatzerhöhungen erforderlich sind.
Cashflow-Analyse mit Cashflow aus Investitionen
Der Investitionscashflow zeigt die Geldströme, die durch Investitionen in langfristige Vermögenswerte entstehen. Dazu gehören der Kauf und Verkauf von Anlagevermögen wie Immobilien, Maschinen oder Beteiligungen.
Die Formel für den Investitionscashflow lautet: Einnahmen aus dem Verkauf von Anlagevermögen – Ausgaben für das Anlagevermögen
Was sagt der Cashflow aus Investitionen aus?
- Wachstumsstrategien: Ein negativer Cashflow deutet darauf hin, dass das Unternehmen in zukünftiges Wachstum investiert, indem es neue Vermögenswerte erwirbt.
- Desinvestition: Ein positiver Cashflow kann darauf hindeuten, dass das Unternehmen Vermögenswerte verkauft, möglicherweise um Liquidität zu schaffen oder weil diese Vermögenswerte nicht mehr benötigt werden.
- Kapitalintensität: Ein hoher Cashflow (ob positiv oder negativ) zeigt an, dass das Unternehmen kapitalintensiv ist, was bedeutet, dass es regelmäßig bedeutende Investitionen in langfristige Vermögenswerte tätigt.
Cashflow-Analyse mit Finanzierungs-Cashflow
Der Finanzierungs-Cashflow zeigt die Geldströme, die durch Finanzierungstätigkeiten entstehen. Dazu gehören die Aufnahme und Rückzahlung von Krediten, die Ausgabe von Aktien und die Zahlung von Dividenden.
Die Formel für den Finanzierungs-Cashflow lautet: Kapitalzuflüsse – Kapitalabflüsse
Was sagt der Finanzierungs-Cashflow aus?
- Kapitalstruktur: Ein positiver Finanzierungs-Cashflow zeigt, dass das Unternehmen zusätzliche Mittel aufnimmt, entweder durch Kreditaufnahme oder durch Ausgabe von Eigenkapital.
- Schuldentilgung: Ein negativer Finanzierungs-Cashflow deutet darauf hin, dass das Unternehmen Schulden zurückzahlt oder Dividenden an seine Aktionäre ausschüttet.
- Finanzierungsstrategie: Regelmäßige Muster im Finanzierungs-Cashflow können Einblicke in die langfristige Finanzierungsstrategie des Unternehmens geben.
Interpretation der Cashflow-Analyse
Die drei Cashflow-Bereiche sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.
Zusammenarbeit zur Liquiditätssicherung
Zunächst ist die Zusammenarbeit zur Liquiditätssicherung zu nennen: Mit einem positiven operativen Cashflow kann ein Unternehmen in seine Zukunft investieren (Investitionscashflow) und gleichzeitig Schulden tilgen oder Dividenden zahlen (Finanzierungs-Cashflow).
Ausgleich durch Finanzierung
Die Bereiche können sich auch gegenseitig bei Refinanzierung unterstützen: Wenn der operative Cashflow nicht ausreicht, um Investitionen zu tätigen oder Schulden zu tilgen, muss das Unternehmen auf den Finanzierungs-Cashflow zurückgreifen, indem es Kredite aufnimmt oder Eigenkapital beschafft.
Investitionsbedarf durch operative Effizienz ausgleichen
Ein hoher Investitionscashflow kann kurzfristig zu einem negativen Gesamtkapitalfluss führen, aber langfristig die operative Effizienz und den operativen Cashflow verbessern, wenn der Return of Investment einer Investitionen positiv ist.
Wachstumsfinanzierung
Unternehmen, die mit einer Wachstumsfinanzierung expandieren wollen, könnten bewusst einen negativen Finanzierungs-Cashflow haben, um Mittel für Investitionen zu beschaffen, die den operativen Cashflow in der Zukunft steigern sollen.
Gesamt-Cashflow im Vergleich zu Cashflow aus Operationen, Investitionen, Finanzierungen
Angenommen, wir haben die folgenden Informationen für ein Unternehmen:
- Cashflow aus operativer Tätigkeit: €51.000
- Cashflow aus Finanzierungstätigkeit: €15.000
- Cashflow aus Investitionstätigkeit: -€20.000
Dann lässt sich daraus der Gesamt-Cashflow berechnen:
€51.000 + €15.000 – €20.000 = €46.000 Gesamt-Cashflow
Fazit: Cashflow-Analyse
Die Cashflow-Analyse ist ein wichtiges Werkzeug, um die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens zu verstehen.
Der operative Cashflow zeigt die Effizienz und Nachhaltigkeit des Kerngeschäfts, der Investitionscashflow gibt Einblicke in die Wachstumsstrategien und Kapitalintensität, und der Finanzierungs-Cashflow offenbart die Finanzierungsstrategien und Kapitalstruktur.
Zusammen bieten diese Cashflow-Bereiche ein umfassendes Bild der finanziellen Lage und der langfristigen Aussichten eines Unternehmens.
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