Gründer:innen, CEOs und CFOs wissen: Improvisation führt selten zum Erfolg. Nachdem das Budget fürs kommende Jahr festgelegt wurde, steht der Cashflow Forecast an. Damit können Unternehmen direkt beginnen. Denn das Cashflow Forecasting ist entscheidend für die Unternehmensentwicklung und weitere Finanzplanung. Deshalb geht es in diesem Artikel um:
- Was ist der Cashflow Forecast und wie hilft er Unternehmen?
- Wie erstellst du einen Cashflow Forecast?
- Welche Ziele kannst du mit dem Cashflow Forecast verfolgen?
- Die Bedeutung davon, flexibel beim Cashflow Forecast zu bleiben
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Cashflow Forecast zeigt einem Unternehmen, wie viel Geld in einem festgelegten Zeitraum ein- und ausgeht. Damit stellst du sicher, dass genug Liquidität vorhanden ist, um Verbindlichkeiten zu zahlen und den Betrieb aufrechtzuerhalten.
- Der Cashflow Forecast erkennt frühzeitig Engpässe. Drohen Ausgaben die Einnahmen zu übersteigen, können Maßnahmen ergriffen werden.
- Der Cashflow Forecast wird für einen kurz-, mittel- oder langfristigen Zeitraum erstellt – je nach Zielen des Unternehmens.
Brauchst du eine Auffrischung zum Thema Cashflow und Cash Management? In unserem Cash-Management-Guide findest du grundlegende Informationen dazu.
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14 Tage kostenlos testenWas ist ein Cashflow Forecast?
Mit einem Cashflow Forecast schätzt du deine zukünftigen Einnahmen und Ausgaben für einen bestimmten Zeitraum. So erfährst du, wie viel Geld dir zur Verfügung steht,welchen Finanzbedarf du hast und wie sich deine Cash Balance in der Zukunft entwickelt. Das wird auch Cashflow Forecasting oder Liquiditätsprognose genannt.
Forecasting hilft dem Management, Unsicherheiten zu meistern. Durch die Analyse historischer Daten ermöglicht es fundierte Prognosen zu künftigen Einnahmen und Ausgaben in verschiedenen Szenarien.
Einen Cashflow Forecast erstellt man üblicherweise über drei Zeiträume: kurz-, mittel- und langfristig. Was macht die jeweilige Periode aus?
1. Kurzfristiger Cashflow Forecast
Der kurzfristige Cashflow Forecast hilft dir, die Liquidität deines Unternehmens für die kommenden Tage und Wochen abzuschätzen. So stellst du sicher, dass stets genug Geld für den laufenden Betrieb verfügbar ist – etwa zur Zahlung von Gehältern oder Rechnungen.
Zeigt der Forecast beispielsweise, dass eine große Rechnung in zwei Wochen fällig wird, während der Zahlungseingang erst in drei Wochen erwartet wird, kannst du frühzeitig zusätzliche Mittel einplanen, um die Lücke zu schließen.
2. Mittelfristiger Cashflow Forecast
Der mittelfristige Cashflow-Forecast erstreckt sich in der Regel über drei bis sechs Monate. Besonders verbreitet ist die 13-Wochen-Liquiditätsplanung.
Mit einem solchen Forecast sicherst du finanzielle Entscheidungen wie Investitionen oder Darlehen ab. Du erkennst frühzeitig, ob dein Unternehmen in den kommenden Monaten genügend Mittel hat, um z.B. größere Anschaffungen zu tätigen oder neue Mitarbeitende einzustellen.
Planst du etwa in drei Monaten vier neue Mitarbeitende einzustellen, zeigt der Forecast, ob genügend Mittel verfügbar sind, du Finanzierungsoptionen brauchst oder du deine Pläne anpassen musst.
3. Langfristiger Cashflow Forecast
Beim langfristigen Cashflow Forecast bewegen wir uns im Zeitraum von Jahren, in der Regel bis zu fünf Jahren.
Der Zweck: strategische Planung und langfristige Investitionen. Diese Prognose hilft dir, die langfristige Profitabilität deines Unternehmens zu bewerten und zu prüfen, ob du größere Projekte wie Expansionen finanzieren kannst.
Du kannst einschätzen, ob eine Expansion in neue Märkte oder Länder in den nächsten zwei Jahren realistisch ist oder ob zusätzliche Liquidität in Form einer Finanzierung nötig wird.
Die verschiedenen Zeitrahmen eines Cashflow Forecasts verschaffen dir einen Überblick, wie sich deine Liquidität über einen bestimmten Zeitraum entwickelt. Während die Cash Position und Cashflow Analyse den Blick in die Vergangenheit richten, ermöglicht der Cashflow Forecast eine vorausschauende Planung.
Cashflow Forecast: Methoden und Herangehensweise
Beim Cashflow Forecast gibt es verschiedene Methoden, die du je nach Zeitraum, Genauigkeit und verfügbaren Daten anwenden kannst. Hier sind die gängigsten Methoden:
1. Direkte Methode (Direct Method)
- Beschreibung: Diese Methode basiert auf den tatsächlichen Zahlungsströmen. Dabei verwendest du konkrete Daten über geplante Einzahlungen und Auszahlungen, um den zukünftigen Cashflow vorherzusagen.
- Anwendung: Besonders geeignet für kurzfristige Prognosen (z. B. täglich oder wöchentlich), da sie einen detaillierten Überblick über die Liquidität bietet.
2. Indirekte Methode (Indirect Method)
- Beschreibung: Diese Methode nutzt Gewinn- und Verlustrechnungen (GuV) sowie Bilanzdaten eines Unternehmens. Du startest mit dem Nettogewinn und passt ihn an, um den Cashflow zu berechnen, indem nicht-zahlungswirksame Positionen (wie Abschreibungen) berücksichtigt werden.
- Anwendung: Besonders geeignet für mittelfristige und langfristige Forecasts. Sie bietet zwar weniger Präzision im Tagesbetrieb, spiegelt jedoch die Gesamtentwicklung eines Unternehmens wider.
3. Rollierende Prognose (Rolling Forecast)
- Beschreibung: Diese Methode ermöglicht die regelmäßige Aktualisierung von Prognosen. Anstatt einen festen Zeitraum zu planen und abzuschließen, wird der Forecast kontinuierlich erweitert, beispielsweise jeden Monat um einen zusätzlichen Monat in die Zukunft.
- Anwendung: Mit dieser Methode passt du Prognosen dynamisch an, indem du aktuelle Daten nutzt. Sie eignet sich besonders für mittelfristige und langfristige Planungen.
Für die verschiedenen Methoden kannst du zwei Ansätze wählen, wie du an Daten kommst: Bottom-up und Top-down.
Bottom-up
Der Bottom-up-Ansatz nutzt detaillierte Daten wie die tägliche Cash Position und weitere aktuelle Daten zu Kund:innen und Umsätzen. Hierfür sind enge Abstimmungen mit anderen Unternehmensbereichen notwendig, die die relevanten Informationen liefern.
Top-Down
Der Top-down-Ansatz verwendet historische Daten und allgemeine Annahmen, um Prognosen zu erstellen. Treasury-Teams greifen dabei auf Rechnungen, frühere Budgets und Umsätze zurück.
Cashflow Forecast erstellen
1. Zeitraum festlegen
Bestimme, für welchen Zeitraum der Forecast erstellt werden soll: kurzfristig (Tage/Wochen), mittelfristig (Wochen/Monate) oder langfristig (Monate/Jahre). Der Zeitraum beeinflusst, wie detailliert die Daten sein müssen.
2. Historische und Echtzeit-Daten sammeln
Du musst die Höhe aller Einzahlungen und Auszahlungen und deren Zeitpunkt aus allen deinen Bankkonten bestimmen. Mit der richtigen Cashflow Software ist das allerdings kein Problem.
3. Umsatz- und Kundendaten bewerten
Nun geht es darum alle Informationen zu Umsätzen und Kund:innen zusammenzutragen, um mehr über deine Einnahmequellen zu verstehen. Du musst wissen, woher und in welchem Rhythmus deine Einnahmen kommen.
4. Cashflow berechnen
Mit den gesammelten Daten und ausgewerteten Informationen kannst du deinen Cashflow berechnen.
5. Künftigen Cashflow berechnen
Basierend auf den gesammelten Daten kannst du nun ermitteln, wie sich der Cashflow in dem von dir festgelegten Zeitrahmen künftig entwickeln kann.
6. Verschiedene Szenarien durchspielen
Erstelle Szenarien (z.B. optimistisch und pessimistisch), um zu sehen, wie sich veränderte Bedingungen auf den Cashflow auswirken könnten und was diese Szenarien im Vergleich zum Normalfall bedeuten.
7. Regelmäßig prüfen und anpassen
Der Forecast sollte laufend mit den tatsächlichen Zahlen verglichen und angepasst werden, um besser zu werden und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen.
Der Cashflow Forecast ist kein starres Konstrukt. Er verändert sich ständig und ist dynamisch. Sieh ihn deshalb mehr als groben Leitfaden für die Zukunft, der die Richtung vorgibt – nicht als strikten Plan.
Wie oft solltest du einen Cashflow Forecast erstellen?
Im Gegensatz zum jährlichen Budgetplan ist das Erstellen von Forecasts ein fortlaufender Prozess. Es ist nie zu früh, damit zu beginnen. Selbst in frühen Unternehmensphasen sind Forecasts und regelmäßige Überprüfungen unerlässlich. Bist du auf Kurs? Musst du etwas anpassen?
Forecasts sind jedoch nur Schätzungen, keine Garantien. Sobald sich der Ausblick ändert, passt du deine Annahmen an, um die finanziellen Auswirkungen zu verstehen. Die Häufigkeit des Forecasts sollte der Dynamik deines Unternehmens entsprechen. Dynamische (meist junge) Firmen brauchen wöchentliche oder monatliche Updates. Stabile (und etablierte) Unternehmen können sich eher auf vierteljährliche Prognosen verlassen.
In manchen Fällen sind aber noch häufigere Updates notwendig. Unternehmen, deren Umsatz direkt von täglichen Umsätzen abhängt, benötigen tägliche oder wöchentliche Daten. SaaS-Firmen mit längeren Verkaufszyklen kommen möglicherweise mit wöchentlichen oder monatlichen Aktualisierungen aus.
Warum ist ein Cashflow Forecast wichtig?
Ein Cashflow Forecast ist unverzichtbar: unabhängig davon, ob es dem Unternehmen gut oder schlecht geht. Er dient als Standardwerkzeug für die Finanzplanung und ist eng mit der Liquiditätsplanung verknüpft. Mit dem Forecast beantwortest du zentrale Fragen zur Liquidität deines Unternehmens – nicht nur rückblickend, sondern auch zukunftsorientiert.
Cashflow Forecast und Liquiditätsplanung, zwei unterschiedliche, aber eng verbundene Instrumente, spielen eine entscheidende Rolle in den täglichen Finanzprozessen und der Unternehmensstrategie, unabhängig von Größe oder Struktur.
Wie du die Prognose erstellst, hängt von deinen Zielen ab. Wobei kann dich ein Cashflow Forecast unterstützen?
Finanzielle Reports erstellen
Das Hauptziel vieler Finanz-Reports ist die Prognose des Cashflows zu festgelegten Zeitpunkten – etwa am Monatsende, zum Quartalsabschluss oder im Jahresbericht.
Cash Management optimieren
Der Cashflow Forecast ist eng mit dem Cash Management verbunden. Er hilft dir, ausreichend Liquidität aufrechtzuerhalten, indem er die Mittelzu und -abflüsse vorhersagt.
Du kannst z. B. im Voraus bestimmen, wann Kundenzahlungen eingehen und wann du deine Ausgaben bezahlen musst, um potenzielle Liquiditätsengpässe oder -überschüsse zu ermitteln.
So kannst du deine Cash-Position optimieren. Einen Liquiditätsüberschuss kannst du beispielsweise investieren, während du Defizite durch den Verkauf von Vermögenswerten ausgleichen kannst, um Engpässe zu vermeiden.
Bessere strategische Entscheidungen treffen
Der Cashflow Forecast dient dazu, bessere strategische Entscheidungen zu treffen. Denn du kannst abschätzen, wie sich dein Cashflow künftig entwickeln kann.
Ob du im nächsten Monat drei oder vier Mitarbeitende einstellen kannst oder eine große Investition tätigst: du kannst die finanziellen Spielräume und Risiken im Voraus besser einordnen.
Essenzielle unternehmerische Fragen beantworten
Der Cashflow Forecast beantwortet dir essenzielle Fragen zu deiner Liquidität:
- Wie viel Liquidität steht mir in den kommenden Tagen, Wochen oder Monaten zur Verfügung?
- Welche Auswirkungen hat eine Geschäftsentscheidung auf meinen Cashflow?
- Wird sich mein Cashflow voraussichtlich verbessern oder verschlechtern?
- Was passiert mit meinem Cashflow, wenn das Wachstum stagniert oder zurückgeht?
- Wie verändert sich mein Cashflow, wenn Kosten steigen, aber der Umsatz gleich bleibt?
Verbindlichkeiten erfüllen
Der Cashflow Forecast ist entscheidend, um sicherzustellen, dass deine finanziellen Mittel ausreichen, um Verpflichtungen zu erfüllen. So gewährleistest du einen reibungslosen operativen Ablauf.
Finanz- und Liquiditätsplanung
Der Cashflow Forecast spielt eine zentrale Rolle in der Finanz- und Liquiditätsplanung. Durch die Analyse historischer Daten, Echtzeitinformationen und deines Businessplans kannst du deinen zukünftigen Cashflow modellieren. Das ermöglicht dir, realistische Ziele zu setzen, Ressourcen effektiv einzuteilen und deine Ergebnisse zu überwachen.
Szenarien planen
Nutze Cashflow Forecasts, um verschiedene Szenarien zu erstellen und die Auswirkungen unterschiedlicher Annahmen auf deinen Cashflow zu analysieren. Vergleiche dabei eine Basisprognose mit dem besten und schlechtesten Szenario. So kannst du bestimmen, wie viel Liquidität du benötigst, um einen finanziellen Puffer zu schaffen, ohne ineffizienten Überschuss zu erzeugen.
Stresstests durchführen
Wie verhält sich deine Liquidität, wenn dein Unternehmen unter Druck steht? Ein Cashflow Forecast ermöglicht es dir, Stresstests durchzuführen. Simuliere, was passiert, wenn dein Umsatz über mehrere Monate sinkt oder deine Kosten steigen, während die Einnahmen konstant bleiben. Evaluiere die Auswirkungen auf wichtige Metriken und treffe rechtzeitig entsprechende Vorbereitungen.
Wie unterstützt dich re:cap beim Cashflow Forecast?
Mit re:cap’s Liquidity Forecast kannst du Liquiditätsprognosen mit nur einem Klick erstellen. Dafür greifen wir auf historische und Echtzeitdaten aus deinen Bankkonten zu. So kannst du genauere Forecasts erstellen und schauen, wie sich dein Cashflow entwickelt.
Wir erfassen alle deine Cash-Daten und geben dir gleichzeitig die Möglichkeit, zentrale Parameter wie Umsatz- und Kostenentwicklung manuell anzupassen. So kannst du Stresstests simulieren und sehen, wie sich dein Geschäft bei Belastungen oder größeren Ausgaben verhält.
Zudem kannst du analysieren, wie sich Finanzierungen, ob Fremd- oder Eigenkapital, auf deine Liquidität auswirken. Auch deine Budgetplanung kannst du mit re:cap’s Forecast erstellen und verbessern.
Außerdem kannst du mit re:cap's Forecast prüfen, ob du eine Finanzierung benötigst – und bei Bedarf direkt re:cap Funding für eine Fremdkapitalfinanzierung nutzen, wenn du in den nächsten Monaten Liquidität brauchst.
Budget fürs nächste Jahr und Cashflow planen?
Mit re:cap Insights behältst du die Übersicht über alle Bankkonten, Salden und Transaktionen an einem Ort. Nutze Forecasts, um deine Liquidität im Voraus zu planen. Greife auf alle wichtigen Metriken für Reports auf einer Plattform zu.
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