Ihre Liquidität können Unternehmen mit verschiedenen Modellen planen – etwa kurz-, mittel- oder langfristig. Das hängt davon ab, was die Ziele sind und in welcher wirtschaftlichen Situation sich das Unternehmen befindet. Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung ist eines dieser Modelle und weit verbreitet. In diesem Artikel lernst du deshalb:
- Warum Unternehmen die 13-Wochen-Liquiditätsplanung nutzen
- Wie sich ein solcher Liquiditätsplan erstellen lässt
- Welche Datenquellen du bei der Planung berücksichtigen solltest
- Wie die 13-Wochen-Liquiditätsplanung im Arbeitsalltag genutzt wird
Das Wichtigste in Kürze
- Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung ist dein Schlüssel zur kurzfristigen Cashflow-Transparenz – besonders in Zeiten finanzieller Engpässe. Mit ihrem vierteljährlichen Horizont und wöchentlicher Granularität liefert sie präzise Einblicke und hilft, finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.
- Im Gegensatz zu langfristigen Prognosen, die oft auf indirekten Methoden und nicht-zahlungswirksamen Posten basieren, fokussiert sich die 13-Wochen-Planung auf reale Zahlungsströme. Ihre direkte Prognosemethode sorgt für eine detaillierte Übersicht der täglichen Zu- und Abflüsse.
- Die Qualität der 13-Wochen-Liquiditätsplanung hängt von der Qualität der Ist- und Plan-Werte ab – idealerweise aus automatisierten, konsistenten Datenquellen. Automatisierung verringert den Aufwand und steigert die Genauigkeit.
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14-tägige kostenlose Testversion startenDie Liquidität ist für Unternehmen jeder Phase und Größe eine der wichtigsten Aufgaben. Die eigene Cash Balance nachzuverfolgen und zu optimieren ist essenziell, um finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen, liquide zu bleiben und zu investieren. Denn Unternehmen scheitern nicht, weil sie Verluste machen. Sie scheitern, weil ihnen das Geld ausgeht.
In Sachen Liquidität solltest du daher zwei Dinge wissen: Wie sieht meine Cash Balance in der Gegenwart aus und wie wird sie sich in der Zukunft entwickeln? Für die Analyse der Gegenwart ist die Cash Position relevant. Sie zeigt an, wie viel Geld dir aktuell zur Verfügung steht. Für den Ausblick in die Zukunft ist die Liquiditätsplanung oder das Cashflow Forecasting wichtig. Sie umfassen die Prognose von Einnahmen und Ausgaben über einen definierten Zeitraum. So kannst du ermitteln, wie sich deine Cash Balance über die Zeit entwickelt. Das dient dazu, finanzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit zu ergreifen.
Was ist die 13-Wochen-Liquiditätsplanung?
Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung ist eine der am häufigsten genutzten Methoden der kurzfristigen Liquiditätsplanung. Üblicherweise zeigen dir langfristige Prognosen den Cashflow eines Unternehmens über sechs Monate bis fünf Jahre. Im Gegensatz dazu fokussiert sich die 13-Wochen-Prognose auf die verfügbaren Barmittel, die erwarteten Einnahmen und die geplanten Ausgaben innerhalb eines Zeitraums von 13 Wochen.
Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung ist ein bewährtes Werkzeug, das häufig bei Liquiditätsengpässen zum Einsatz kommt, um die Zahlungsfähigkeit zu sichern. Ursprünglich kam sie aus der Unternehmensberatung. Dort fand sie ihren Platz vor allem in der Stabilisierung finanziell angeschlagener Unternehmen – Stichwort: Umstrukturierung. Heute hat sie sich jedoch als Standard etabliert, selbst in Wachstumsbranchen wie SaaS oder E-Commerce. Die Fähigkeit, finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, wird dabei mehr und mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Merkmale der 13-Wochen-Liquiditätsplanung
Vierteljährlicher Zeithorizont mit wöchentlichen Details
Der 13-Wochen-Zeitrahmen deckt ein Quartal ab und bietet dir damit einen klaren, umfassenden Überblick über den Cashflow bis zum nächsten Stichtag. Durch die Aufteilung in wöchentliche Perioden kannst du spezifische Zu- und Abflüsse verfolgen und saisonale sowie kurzfristige Schwankungen erfassen.
Direkte Prognosemethode
Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung arbeitet mit der direkten Prognosemethode. Sie erfasst die tatsächlichen Zahlungsein- und -ausgänge für vergangene und erwartete Transaktionen. Das bietet dir einen Überblick über die Bargeldbewegungen und ist wichtig für das tägliche Liquiditätsmanagement. Im Gegensatz dazu basieren langfristige Prognosen oft auf der “indirekten” Methode, bei der das Nettoeinkommen angepasst wird.
Der Cashflow Forecast – häufig Bestandteil des vierteljährlichen oder jährlichen Geschäftsplans – wird meist indirekt aus der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz abgeleitet. Er zeigt, wie Barmittel über einen längeren Zeitraum fließen, ohne ins Detail der spezifischen Zu- und Abflüsse zu gehen.
Nicht zahlungswirksame Posten ausgeschlossen
Während langfristige Liquiditätsplanungen auch nicht-zahlungswirksame Posten wie Abschreibungen enthalten, konzentriert sich die 13-Wochen-Liquiditätsplanung auf die Erfassung konkreter Mittelzuflüsse und -abflüsse.
Häufigkeit der Prognosen und Aktualisierungen
Langfristige Prognosen (über sechs Monate) werden in der Regel einmal erstellt und dann jährlich oder vierteljährlich aktualisiert. Eine 13-Wochen-Prognose hingegen wird für die kurzfristige Planung verwendet und häufig wöchentlich angepasst.
Eine rollierende 13-Wochen-Prognose ist die Best Practice. Warum?
- Sie bietet dir eine höhere Genauigkeit und Echtzeit-Transparenz
- Sie wird kontinuierlich mit neuen Daten aktualisiert und ermöglicht eine präzisere Planung als statische Prognosen
- Obwohl sie mehr Wartungsaufwand erfordert, kann die automatische Datenerfassung deinen Aufwand erheblich reduzieren
Warum 13 Wochen?
Du weißt sicher: Je weiter eine Planung in die Zukunft reicht, desto ungenauer wird sie. Du brauchst also ein gutes Gleichgewicht zwischen Genauigkeit und Zeithorizont. In jedem Fall solltest du den Zeithorizont immer bewusst auf der Grundlage der Unternehmensziele wählen. Das bestimmt den Umfang und die Tiefe der Informationen, die du aus der Prognose ableiten kannst, egal ob es sich um tägliche Zahlungen, wöchentliche Geldeingänge oder vierteljährliche Umsatztrends handelt.
Die 13 Wochen sind also kein Zufall, sondern das Ergebnis praktischer Erwägungen. Drei Monate bieten dir ausreichend Zeit, um Muster und Trends zu erkennen – ohne den Rahmen zu sprengen. Gleichzeitig erlaubt dir die wöchentliche Granularität eine detaillierte Betrachtung, die bei einer monatlichen Planung oft verloren geht. Diese Kombination aus Übersichtlichkeit und Genauigkeit macht die 13-Wochen-Liquiditätsplanung so effektiv.
Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung liefert dir eine präzise, nahezu tägliche Sicht auf die finanzielle Lage. Du kannst damit kurzfristige Liquiditätslücken vermeiden und Trends erkennen, die bei monatlicher Betrachtung möglicherweise untergehen würden.
Zuverlässige, genaue Einblicke
Das 13-Wochen-Modell ist kurz genug, um zuverlässig zu sein. Es ermöglicht dir die Verwendung historischer Daten und erwarteter Transaktionen, um den Cashflow in naher Zukunft zu schätzen. Im Gegensatz zu noch kurzfristigeren Modellen (Woche zu Woche) bietet es jedoch eine mittelfristige Perspektive für die Cash-Planung und Entscheidungsfindung.
Granularer Detaillierungsgrad
Eine 13-Wochen-Liquiditätsplanung besteht in der Regel aus wöchentlichen Berichtszeiträumen, im Gegensatz zu einer konsolidierten mehrwöchigen Ansicht. Je nach Instrument können einige 13-Wochen-Planungen eine tägliche und transaktionsbezogene Sichtbarkeit bieten. Dank dieser Granularität können Finanz-Teams die Prognosen als Grundlage für ihre tägliche Arbeit nutzen.
Transparenter Blick auf das Liquiditätsrisiko
13-Wochen-Prognosen liefern einen präzisen Überblick über die Liquidität eines Unternehmens – Woche für Woche. So kannst du mit hoher Genauigkeit potenzielle Liquiditätsrisiken erkennen. Drei Monate bieten ausreichend Zeit, um auf mögliche Engpässe zu reagieren, etwa durch die Suche nach externen Finanzierungsquellen.
Passend zu allgemeinen Berichts- und Planungszyklen
Mit ihrem hohen Detailgrad gilt die 13-Wochen-Prognose als präzises Instrument zur Beurteilung von Kreditwürdigkeit und Finanzkontrolle. Managementteams sowie externe Akteure erwarten regelmäßig Updates – sei es monatlich, vierteljährlich oder jährlich. Der 13-Wochen-Zeitrahmen erstreckt sich über ein ganzes Quartal und schließt das nächste Quartalsende oder einen anderen wichtigen Berichtstermin ein. Das passt perfekt zu den gängigen Planungs- und Berichtszyklen.
Eine 13-Wochen-Liquiditätsplanung erstellen
Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung kann ein sehr nützliches Instrument sein – wenn du Daten nicht manuell pflegen musst. Die Planung selbst ist nämlich nicht das Problem. Mit etwas Aufwand zu Beginn ist der 13-Wochen-Liquiditätsplan schnell erstellt. Die Herausforderung ergibt sich aus dem eigentlichen Betrieb: Daten sammeln, abgleichen und sauber halten, oft aus einer Vielzahl von Quellen.
Wie sehen die einzelnen Schritte bei der Erstellung der 13-Wochen-Liquiditätsplanung aus?
- Stakeholder-Anforderungen erfassen: Wer braucht was, und warum?
- Modell für 13-Wochen-Liquiditätsplanung entwerfen
- Kategorien definieren
- Datenquellen identifizieren: Woher kommen Ist- und Plan-Werte?
- Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge erfassen
- Wöchentlichen Cashflow berechnen und daraus Cash Balance am Ende jeder Woche vorausplanen
- Szenarien einfügen
- Abweichungen oder Stresstests durchführen
1. Stakeholder-Anforderungen erfassen: Wer braucht was, und warum?
Im ersten Schritt solltest du die Anforderungen aller relevanten Stakeholder verstehen. Dazu zählen CEOs, CFOs, Finanz-Teams, Investoren und manchmal auch Banken oder Kreditgeber.
Jede Gruppe hat unterschiedliche Prioritäten: CFOs benötigen detaillierte Einblicke in Zahlungsströme, während Investoren die Planung als Maßstab für Working Capital und die langfristige finanzielle Stabilität heranziehen können. Eine CEO kann die 13-Wochen-Liquiditätsplanung nutzen, um mittelfristige Cash-Management-Ziele wie die Senkung von Schulden und Zinskosten anzugehen. Dafür muss die Planung allerdings auch Instrumente bieten, mit denen Bargeldbestände im gesamten Unternehmen erfasst und konsolidiert werden können, sodass überschüssige Liquidität erkennbar ist.
Wenn etwa das tägliche Liquiditätsmanagement die wichtigste Priorität ist, weil das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten ist, sollte die 13-Wochen-Liquiditätsplanung so präzise sein, dass potenzielle Liquiditätsprobleme frühzeitig erkannt werden und genügend Zeit zum Handeln bleibt.
2. Modell für 13-Wochen-Liquiditätsplanung entwerfen
Basierend auf den Anforderungen kannst du ein Modell entwickeln, das die Struktur der 13-Wochen-Liquiditätsplanung vorgibt. Das Modell kannst du wie folgt unterscheiden:
Zeitperiode
In der Regel legst du den Zeitintervall wöchentlich an. In Ausnahmefällen kann es aber auch täglich sein.
Zahlungsströme
Du gibst deine Einnahmen und Ausgaben an. Die Transaktionen unterscheidest du zwischen Ist-Werten (Woche 1 bis 6) und Plan-Werten (Woche 7 bis 13).
3. Kategorien definieren
Die Definition von Kategorien sorgt dafür, dass alle Einnahmen und Ausgaben systematisch erfasst werden. Die obersten Kategorien sind Einnahmen und Ausgaben. Innerhalb dieser Kategorien kannst du in beliebig vielen Unterkategorien unterscheiden – je nach Geschäftsmodell und Detailgrad, den du abbilden möchtest.
Typische Kategorien auf der Einnahmenseite sind etwa Kundenzahlungen, Rückerstattungen oder Zinseinkünfte. Schon bei Kundenzahlungen kannst du zwischen einmaligen oder wiederkehrenden Zahlungen unterscheiden. Auf der Ausgabenseite kannst du Kategorien wie Gehälter, Mieten, Lieferantenkosten und Steuern berücksichtigen. Diese Struktur hilft, den Cashflow zu segmentieren und eine klare Übersicht über alle Geldströme zu erhalten.
4. Datenquellen identifizieren: Woher kommen Ist- und Plan-Werte?
Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung basiert auf Ist- und Plan-Werten. Idealerweise implementierst du beide Datenquellen automatisiert in deine Liquiditätsplanung, sodass du fehlerfreie Daten nutzt, die nicht manuell gepflegt werden müssen.
Ist-Werte
Die Ist-Werte sind das Rückgrat jeder 13-Wochen-Liquiditätsplanung. Sie liefern die Basis für präzise Vorhersagen und ermöglichen eine Abweichungsanalyse, die zeigt, wie gut deine Prognosen wirklich sind. Ohne diese Einblicke tappst du im Dunkeln – die Gründe für Ungenauigkeiten bleiben verborgen, und Verbesserungen werden zum Ratespiel. Für Ist-Werte sind dies in der Regel Buchhaltungssysteme, ERP-Software oder deine Bankkonten.
Plan-Werte
Die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung eines Unternehmens sind die Schlüsselfaktoren für präzise Plan-Werte. Diese Daten schlummern oft verstreut in verschiedenen Systemen und Abteilungen. Dazu gehören ERP-Systeme oder FP&A-Instrumente. Auch die Budgetplanung und der Businessplan sind Datenquellen, aus denen du Plan-Werte ziehen kannst.
Die Herausforderung bei Datenquellen besteht immer darin, sicherzustellen, dass alle Datenquellen konsistent und aktuell sind. Oft ist eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen wie Sales und Controlling erforderlich.
Du solltest dabei bedenken: Je mehr du mit automatisierten Datenquellen arbeiten kannst, die dir in Echtzeit und fehlerfrei Informationen zur Verfügung stehen, desto besser. Diese Daten fließen direkt in deine 13-Wochen-Liquiditätsplanung. Wenn du etwa Transaktionen nicht automatisch kategorisierst (etwa für Forecasts oder der Darstellung in Dashboards), musst du Eingaben und Ausgaben fortlaufend manuell kategorisieren. Das kann zeitintensiv und fehleranfällig werden.
re:cap bietet dir dazu eine automatisierte Kategorisierung aller deiner Transaktionen an, sodass du immer mit Echtzeitdaten arbeitest, die zudem mit einer Quote von bis zu 98,5% richtig zugeordnet werden.
5. Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge erfassen
Deine Datenquellen sind identifiziert – nun musst du die Daten erfassen. Hier erfasst du die tatsächlichen und geplanten Ein- und Auszahlungen für den 13-Wochen-Zeitraum systematisch. Das ist aufwändig, wenn es manuell erfolgt. Du musst mehrere Systeme zusammentragen, prüfen und eintragen. Möglicherweise musst du sie auch mit deinen Banktransaktionen abgleichen. Die Daten müssen standardisiert und richtig in dein Modell importiert werden.
Dabei sollten die Daten so granular wie möglich sein, um Abweichungen später analysieren zu können. Besonders wichtig ist es, auch unregelmäßige Zahlungen wie Boni, Steuerzahlungen oder einmalige Projektkosten zu berücksichtigen.
6. Wöchentlichen Cashflow berechnen und daraus Cash Balance am Ende jeder Woche vorausplanen
Anhand der erfassten Daten wird der wöchentliche Cashflow berechnet. Das bedeutet, dass die Zahlungseingänge und -ausgänge pro Woche gegenübergestellt werden. Die verbleibende Liquidität (Cash Balance) am Ende jeder Woche ergibt sich aus dem Anfangsbestand der Cash Balance der Woche plus den Einnahmen minus den Ausgaben. Dieser Prozess zeigt, wie sich die Liquidität über die Wochen entwickelt und ob Engpässe drohen.
Wöchentlicher Cashflow = Einnahmen – Ausgaben
Cash Balance Ende der Woche = Cash Balance Anfangsbestand Woche – Wöchentlicher Cashflow
7. Szenarien einfügen
Im nächsten Schritt kannst du Szenarien erstellen, um die Auswirkungen unterschiedlicher Entwicklungen auf die Liquidität zu simulieren. Beispiele sind optimistische Szenarien mit höheren Einnahmen oder pessimistische Szenarien mit verspäteten Zahlungen und zusätzlichen Kosten. Sie helfen, die 13-Wochen Liquiditätsplanung flexibler zu gestalten und besser auf Unsicherheiten zu reagieren.
8. Abweichungen oder Stresstests durchführen
Zum Abschluss werden Abweichungen analysiert und Stresstests durchgeführt. Dabei kannst du prüfen, wie robust deine Planung auf unvorhergesehene Ereignisse reagiert. Was passiert, wenn ein großer Kunde verspätet zahlt? Wie wirkt sich eine plötzliche Erhöhung der Rohstoffpreise auf Liquidität aus? Stresstests helfen, Schwachstellen der Planung zu identifizieren und Maßnahmen vorzubereiten, um Liquiditätsengpässe rechtzeitig zu vermeiden.
Interpretation der 13-Wochen-Liquiditätsplanung
Die Planung steht, alle Daten sind korrekt eingespeist – und wie nutzt man die 13-Wochen-Liquiditätsplanung nun? Die Interpretation eines 13-Wochen-Liquiditätsplans ist ein entscheidender Schritt, um die gewonnenen Erkenntnisse in den Arbeitsalltag zu integrieren. Im Kern geht es darum, den Plan nicht nur als statisches Dokument zu betrachten, sondern ihn als dynamisches Werkzeug für die Steuerung der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens zu nutzen.
1. Analyse von Trends und Mustern
Ein gut geführter 13-Wochen-Liquiditätsplan zeigt Muster in Einnahmen und Ausgaben auf. Du kannst erkennen, ob du regelmäßig Überschüsse erzielst oder mit wiederkehrenden Engpässen rechnen musst. Diese Trends helfen, saisonale Schwankungen, regelmäßige Zahlungen oder geplante Investitionen besser zu steuern.
Beispiel: Erkennst du, dass immer im dritten Monat eines Quartals hohe Ausgaben anstehen (etwa durch Steuerzahlungen oder Bonuszahlungen), kann das Unternehmen gezielt Rücklagen bilden.
2. Identifizierung von Engpässen
Eine der zentralen Funktionen des Plans ist es, mögliche Liquiditätsengpässe rechtzeitig zu erkennen. Zeigen die Prognosen eine negative Cash Balance in einer der Wochen, kannst du frühzeitig Maßnahmen ergreifen, etwa durch die Verschiebung von Zahlungen, Verhandlungen mit Lieferanten oder die Nutzung von Finanzierungsinstrumenten.
Beispiel: Zeichnet sich ab, dass in Woche 9 ein Engpass droht, könnten Forderungen beschleunigt eingezogen (etwa durch Skonto-Angebote) oder Kreditlinien aktiviert werden.
3. Priorisierung von Zahlungen
Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung hilft, Zahlungen nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit zu priorisieren. Du kannst kritische Verbindlichkeiten wie Gehälter, Lieferantenrechnungen oder Kredittilgungen bevorzugt bedienen, während weniger dringende Zahlungen, wie etwa freiwillige Investitionen, verschoben werden.
Beispiel: Du verschiebst eine geplante Marketingkampagne um zwei Wochen, um ausreichend Mittel für eine unvorhergesehene Zahlung freizuhalten.
4. Überprüfung der Plan-Realität-Diskrepanz
Im Arbeitsalltag sollte regelmäßig geprüft werden, wie gut die Planung mit der Realität übereinstimmt. Dabei können Abweichungen in Einnahmen oder Ausgaben Hinweise darauf geben, dass Prognosen angepasst oder operative Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Beispiel: Wenn ein erwarteter Zahlungseingang ausbleibt, kannst du direkt beim Kunden nachfassen oder alternative Einnahmequellen aktivieren.
5. Szenario-Management und Stresstests
Die Simulation unterschiedlicher Szenarien im Plan hilft, auf mögliche Risiken vorbereitet zu sein. Wie wirkt sich ein unerwarteter Umsatzrückgang aus? Was passiert bei einem plötzlichen Anstieg der Betriebskosten? Diese Erkenntnisse fließen in die operative und strategische Planung ein.
Beispiel: Nach einem Stresstest wird dir klar, dass ein plötzlicher Umsatzrückgang von 20% in Woche 6 die Zahlungsfähigkeit gefährden würde. Du kannst daraufhin Maßnahmen wie die Aktivierung einer Kreditlinie planen.
Fazit
Die 13-Wochen-Liquiditätsplanung bietet dir Klarheit über deine finanzielle Lage und die Möglichkeit, vorausschauend zu handeln – sei es, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden oder um gezielte Investitionen zu planen. Mit ihrer wöchentlichen Granularität und dem vierteljährlichen Horizont verbindet sie Detailgenauigkeit mit Übersichtlichkeit.
In unsicheren Zeiten ermöglicht sie dir die nötige Flexibilität, um Risiken frühzeitig zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Mithilfe von Liquiditätsplanungssoftware kannst du Datenquellen automatisiert aufbereiten und auswerten. So erhältst du ein gut strukturiertes Modell, dass die einen verlässlichen Rahmen für deine Liquididätsplanung bietet.
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