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Risikokredite für Startups

Wie Unternehmen Venture Lending nutzen können

April 17, 2024
4 Minuten Lesezeit
re:cap_Venture Lending

In der Welt der Startup-Finanzierungen steht Venture Capital meist im Rampenlicht. Startups wollen VCs von sich überzeugen und große Finanzierungsrunden verkünden. Allerdings haben andere Instrumente in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Dazu gehört auch Venture Lending. 

Während Venture Capital den Verkauf von Unternehmensanteilen bedeutet, verfolgen Alternativen wie Venture Lending einen anderen Ansatz. Sie stellen Fremdkapital für Startups und Wachstumsunternehmen bereit.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Wie Venture Lending funktioniert
  • Wann Unternehmen es zu ihrer Kapitalstruktur hinzufügen sollten
  • Warum sich junge Unternehmen für Venture Lending entscheiden

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Was ist Venture Lending?

Venture Lending ist auch als Venture Debt bekannt. Es ist eine Finanzierung, bei der Risikokapitalgeber:innen Kredite an Startups und Wachstumsunternehmen vergeben. 

Risikokapital in Form eines Kredits

Beim Venture Lending ist das anders. Als alternatives Finanzinstrument liegt es außerhalb der Möglichkeiten einer traditionellen Bank. Spezialisierte Banken oder Kreditfonds geben Risikokapital in Form von Krediten an junge Unternehmen aus. 

Wie bei einem normalen Bankkredit, müssen Unternehmen auch beim Venture Lending das erhaltene Kapital inklusive Zinsen wieder zurückzahlen. Hinzu kommen Warrants, die den Lendern die Option einräumen, sich Anteile am Unternehmen zu sichern, falls etwaige Meilensteine oder Ziele nicht erreicht werden. Anders als ein Bankkredit verlangt Venture Lending keine physischen Sicherheiten. 

re:cap vs. Venture Lending

Das Funding von re:cap verfolgt einen ähnlichen Ansatz – ist jedoch in gewissen Dingen anders strukturiert. Auch wir stellen Fremdkapital für junge Wachstumsunternehmen bereit. Unsere Finanzierung orientiert sich am Cashflow-Bedarf und dem Businessplan eines Unternehmens. Sie ist flexibel, lässt sich monatlich an neue Situationen anpassen und kann langfristig genutzt werden.

Jedoch ist sie non-dilutive – re:cap erhält keine Anteile am Unternehmen. Das führt zu geringeren Kapitalkosten für Unternehmen. Erfahre mehr über re:cap vs. Venture Lending.

Wie funktioniert Venture Lending?

Venture Lending hat einige wichtige Merkmale, die Unternehmen im Vorfeld kennen müssen.

Term Loan oder Kreditlinie

Beim Venture Lending ist der Risikokredit üblicherweise als Term Loan oder Kreditlinie strukturiert. 

Term Loans stellen eine große Kapitalsumme direkt zu Beginn zur Verfügung. Das Unternehmen muss diese Summe anschließend über einen bestimmten Zeitraum inklusive Zinsen wieder zurückzahlen. Das führt zu einer höheren Planbarkeit.

Allerdings bindet es das Unternehmen auch über mehrere Jahre an den Kredit – zumal große Summen in der Regel nicht direkt eingesetzt werden können. Das treibt die Kapitalkosten nach oben und führt zu einer Überfinanzierung.

Venture Lending kann aber auch als revolvierende Kreditlinie strukturiert sein. In diesem Fall ziehen Startups Kapital, wenn sie es brauchen. Es ist ein flexiblerer Ansatz. Unternehmen vermeiden dadurch eine Überfinanzierung und unnötige Kapitalkosten.

Venture Lending ist zum Wachstum da

Venture Lending ist vor allem eine Wachstumsfinanzierung. Es ist für Startups relevant, die wachsen und gleichzeitig nicht ständig Eigenkapital aufnehmen wollen.

Denn Wachstumsphasen sind kapitalintensiv. Jedoch wollen viele Unternehmen nicht fortlaufend eine VC-Finanzierung aufnehmen und ihre Anteile dadurch zu stark verwässern. 

Eigenkapitalfinanzierungen überbrücken

Es ist eine ungeschriebene Regel: Venture Lending folgt auf Venture Capital. Unternehmen, die einen solchen Risikokredit nutzen, haben üblicherweise kurz zuvor eine Eigenkapitalrunde abgeschlossen. Dabei fungiert Venture Lending als eine Überbrückungsfinanzierung zwischen den VC-Runden. Das Startup möchte eine Unternehmensfinanzierung ohne Eigenkapital.

Die Lender können sich an der Analyse der Venture-Capital-Fonds orientieren und die Kreditbedingungen entsprechend aufsetzen. Gleichzeitig wissen sie, dass ausreichend Kapital vorhanden ist – falls bei der Rückzahlung etwas nicht wie geplant verläuft.

re:cap_Venture Lending
Venture Lending folgt auf Venture Capital.

Rückzahlungen beim Venture Lending

Das Kapital eines Venture Lendings wird üblicherweise zwischen 18 Monaten und drei Jahren zurückgezahlt. 

Venture Lending kann zu einer Verwässerung der Anteile führen

Venture Lending wird im Vergleich zu VCs oft als nicht-verwässernd bezeichnet, da es nicht mit der Ausgabe von Anteile verbunden ist. Aufgrund von Warrants und Convertibles, die Teil der Vereinbarung sein können, sind Risikokredite jedoch nicht völlig frei von Verwässerung.

Explizite Kosten: Hohe Zinsen

Venture Lending ist mit höheren Zinssätzen und Gebühren verbunden als herkömmliche Bankkredite. Das liegt an der Natur der Sache: Startups und junge Unternehmen haben ein höheres Ausfallrisiko als etablierte Unternehmen. Ihr Geschäftsmodell ist weniger erprobt. Sie erzielen noch keine langjährigen stabilen Umsätze.

Dieses Risiko lassen sich Lender häufig mit höheren Zinssätzen (bis zu 25%) absichern.

Implizite Kosten: Warrants und Covenants

Venture Lending kann Warrants enthalten, die zu höheren Kapitalkosten führen. Das führt einerseits zu einem größeren Kontrollverlust für das Unternehmen, da zusätzliche Investor:innen mit am Tisch sitzen. Andererseits erhöht es die Komplexität der Kapitalstruktur.

Daneben enthalten Venture-Lending-Vereinbarungen oft finanzielle Auflagen. Das bedeutet, dass das Unternehmen bestimmte Meilensteine erreichen muss, damit weiteres Kapital fließt. Dazu gehören das Erreichen von Umsatzzielen. Die Nichteinhaltung dieser Auflagen kann Verzugsklauseln auslösen und zu Vertragsstrafen, erhöhten Zinssätzen oder sogar zur Beschleunigung der Rückzahlungen führen.

Überschuldung vermeiden

Die Aufnahme von Fremdkapital führt auch dazu, dass ein Unternehmen Schulden aufnimmt. Diese müssen zurückgezahlt werden – auch in schwierigen Zeiten, wenn das Geschäft und die Umsatzentwicklung nicht wie erwartet eintreten.

Denn wenn das Unternehmen nicht in der Lage ist, ausreichend Cashflow zu generieren, um seine Schulden zu bedienen, kann es zu Liquiditätsproblemen kommen. Daher sollten junge Unternehmen ihre Fähigkeit, Schulden zu bedienen, genau prüfen und eine übermäßige Verschuldung in ihren Bilanzen vermeiden.

Fazit: Venture Lending als Finanzinstrument

Venture Lending hat sich zu einer Alternative für Startups entwickelt, die zwischen zwei VC-Runden Kapital benötigen. Zwar wird eine Verwässerung der Eigentumsverhältnisse vermieden, aber Venture Lending kommt mit eigenen Merkmalen, die Unternehmen vorab prüfen sollten. 

Hohe Zinsen, potenzielle Warrants und strengere finanzielle Auflagen können die Liquidität und Cash Balance eines Unternehmens beeinflussen. Eine sorgfältige Planung und ein maßvoller Einsatz können jedoch strategisches Wachstum fördern, ohne dabei die Kontrolle über das eigene Unternehmen zu verlieren.

Letztlich ist Venture Lending eine wertvolle Ergänzung für Startups, um sich in der Finanzierungslandschaft zurechtzufinden. Sie erfordern jedoch einen durchdachten Ansatz, um die damit verbundenen Risiken zu bewältigen.

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