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Fusionieren ohne Stress

M&A für KMU: Der Leitfaden, um es richtig zu machen

February 11, 2025
7 Minuten Lesezeit
re:cap_M&A KMU

Ob wirtschaftliche Turbulenzen, politische Unsicherheiten oder neue Markttrends – kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) müssen flexibel bleiben. Gerade in schwierigen Zeiten entstehen aber oft die besten Chancen: Wenn Märkte schrumpfen, verschwindet Konkurrenz. Das eröffnet neue Wege für Wachstum und Diversifizierung durch M&A.

Mergers & Acquisition (M&A) sind eine Möglichkeit für KMU, um Marktpräsenz auszubauen, Know-how zu gewinnen oder das Geschäft auf das nächste Level zu heben. Der Schlüssel zum Erfolg? Ein klarer Plan, eine smarte Strategie und eine konsequente Umsetzung.

Was du in diesem Artikel lernst

  • Wie M&A deinem Unternehmen Wachstumschancen, Marktexpansion und Zugang zu neuem Know-how verschafft – wenn du es richtig angehst.
  • Best Practices für KMU: von der Zieldefinition über die Bewertung von Kandidaten bis hin zur Einbindung von Experten.
  • Warum wirtschaftliche und politische Unsicherheiten oft die besten M&A-Gelegenheiten bieten.

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Die Bedeutung von M&A-Transaktionen 

M&A bedeutet mehr als nur Firmenkauf: Es geht um den klugen Zusammenschluss von Unternehmen oder Geschäftsbereichen. Die Gründe sind vielfältig:

  • Geschäftserweiterung
  • Einsatz von überschüssiger Liquidität
  • Zugang zu Talenten, Technologie oder Patenten
  • Diversifizierung von Produkten oder Marken

Für wachsende Unternehmen bedeutet M&A: schneller in neue Märkte, effizienter skalieren, smarter wachsen. Der Zukauf einer Technologie oder eines Betriebs im Ausland kann Kosten senken und Prozesse optimieren.Auch für das übernommene Unternehmen kann M&A spannend sein: neue Umsatzquellen, bessere Technologie, operative Expertise und Zugang zu neuen Kundengruppen.

M&A: Warum auch für KMU interessant 

Ein M&A-Geschäft kann aus vielen Gründen relevant sein. Hier sind einige Gründe für M&A: 

M&A kann für KMUs aus vielen Gründen interessant sein.

Schneller Markteintritt 

Statt mühsam neue Märkte aufzubauen, nutzt du das, was andere schon aufgebaut haben: Marke, Expertise, Kundenbasis und lokale Netzwerke. Besonders in regulierten Branchen spart das viel Zeit.

Portfolio-Diversifizierung

Durch Zukäufe in verschiedenen Branchen sicherst du dir sofort neues Know-how und neue Märkte – ohne von null anzufangen.

Know-how und Talente gewinnen 

Oft geht es bei M&A um mehr als nur Zahlen: Geistiges Eigentum, technologische Expertise, starke Teams oder bekannte Marken treiben den Deal voran.

Umsatz steigern 

Neue Einnahmequellen, Wachstumspotenzial, größere Skalierung – und ganz nebenbei einen PR-Boost. So hat beispielsweise Event Inc M&A genutzt, um weiter zu wachsen und in neue Marktsegmente zu expandieren – alles mit der Finanzierung von re:cap.

Schutz vor der Konkurrenz 

Manchmal ist M&A die beste Verteidigung: Wettbewerber blockieren, Marktanteile sichern, Patente oder Talente schützen. Oder verhindern, dass ein aufstrebendes Startup zur Bedrohung wird.

M&A Best Practices für KMU 

Klar, M&A klingt spannend – aber es ist komplex. Besonders KMU mit begrenzten Ressourcen sollten strategisch vorgehen, um teure Fehler zu vermeiden.

Fusionen und Übernahmen bieten spannende Wachstumschancen, sind aber oft komplex. Selbst erfahrene Unternehmen können dabei ins Straucheln geraten. Für KMU und erstmalige Dealmaker sind die Herausforderungen noch größer, da die Ressourcen oft begrenzt sind. Der Schlüssel: ein durchdachtes Vorgehen, um kostspielige Fehler zu vermeiden.

Hier sind die wichtigsten Regeln für erfolgreiche M&A-Deals:

1. Klare, messbare Ziele setzen 

Bevor ein M&A-Deal gestartet wird, sollten Unternehmen konkrete, messbare Ziele definieren. Diese müssen realistisch sein, zur kurz- und langfristigen Strategie passen und von allen wichtigen Stakeholdern abgesegnet werden.

Zu diesen Stakeholdern gehören nicht nur Führungskräfte oder Vorstandsmitglieder. Dazu zählen auch Teammitglieder, die von der Transaktion betroffen sind. Gerade operative Fachleute liefern oft wertvolle Einblicke, da sie potenzielle Arbeitsbelastungen oder Herausforderungen frühzeitig erkennen. So lassen sich kostspielige Fehler vermeiden und Teams können sich besser auf Veränderungen vorbereiten.

Was kann passieren? 

Wer Feedback aus der Praxis ignoriert, riskiert das Scheitern des Deals. Bestes Beispiel: Microsofts gescheiterte Nokia-Übernahme 2014, bei der unrealistische Erwartungen zu massiven operativen und finanziellen Problemen führten.

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Ein M&A-Deal, der nicht zustande kam: Microsoft und Nokia.

2. Assets bewerten und Verfügbarkeit prüfen 

Nach der Zieldefinition geht es darum, die eigenen Ressourcen zu bewerten: Welche Assets sind verfügbar, und zu welchen Kosten?

Analysiert werden sollten: 

  • Humankapital
  • Technische Fähigkeiten
  • Budget 
  • Zeitpläne

Die Budgetplanung sollte sowohl Best- als auch Worst-Case-Szenarien einbeziehen, etwa Verzögerungen durch Genehmigungen, Lizenzen oder regulatorische Prüfungen. Eine gründliche Bewertung im Vorfeld sorgt für eine reibungslose Integration.

Was kann passieren? 

Regulatorische Hürden oder plötzliche Marktentwicklungen können zu langen Wartezeiten und zusätzlichen Kosten führen. Verzögerungen von bis zu einem Jahr sind keine Seltenheit. Auch operative Fehlanpassungen sind riskant – etwa, wenn traditionelle Bankensysteme nicht mit modernen Fintech-Plattformen harmonieren.

3. Kandidaten gründlich prüfen 

Die Partnerwahl kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Jeder potenzielle Fusions- oder Übernahmepartner sollte intensiv geprüft werden. Selbst wenn ein Kandidat vielversprechend wirkt, lohnt sich der Vergleich mit anderen. So lassen sich Wert und Potenzial des Deals besser einschätzen.

Was kann passieren? 

Wenn ein Deal zu gut klingt, um wahr zu sein, ist er es oft auch. Übereilte Entscheidungen führen leicht zum falschen Partner, zu unerwarteten Kosten oder sogar zu Imageschäden. Ein warnendes Beispiel ist J.P. Morgans Übernahme des Startups Frank für 175 Millionen US-Dollar – eine schnelle Entscheidung, aus der ein teurer Fehler wurde.

4. Sorgfältige Due Diligence durchführen 

Nach der Auswahl eines Ziels ist eine gründliche Due-Diligence-Prüfung entscheidend. Geprüft werden sollten: 

  • Finanzielle Stabilität
  • Operative Modelle
  • Rechtliche Rahmenbedingungen 
  • Potenzielle Risiken

Nur so lässt sich der wahre Wert des Unternehmens ermitteln.

Was kann passieren? 

Eine oberflächliche Prüfung übersieht schnell kritische Punkte wie laufende Klagen, regulatorische Risiken oder interne Konflikte. Das kann rechtliche Probleme und unerwartete Kosten nach sich ziehen. Der Bayer-Monsanto-Deal zeigt, wie riskant das sein kann: Klagen und PR-Krisen werfen bis heute Fragen zur Rentabilität des Deals auf. Die Aktie der Bayer AG hat sich seit der Übernahme nicht wieder erholt.

Ein M&A-Deal, der nicht nur positive Folgen hatte: Monsanto und Bayer.

5. Expert:innen ins Boot holen 

Egal wie erfahren das eigene Team ist: M&A-Deals profitieren von externen Fachleuten. Jurist:innen, Finanz- und Branchenspezialist:innen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und den Prozess effizient zu gestalten.

Was kann passieren? 

Markt- und Branchenexperten können helfen, Deals zu identifizieren, die zur Unternehmensstrategie passen. Sie verhindern Übernahmen zu schlechten Konditionen oder unvorteilhaft strukturierte Vereinbarungen. Gerade in neuen Märkten sind ihre Netzwerke und ihr Know-how Gold wert.

6. Klare Management- und Governance-Strategie 

Der Erfolg von M&A hängt auch von einer guten Führungs- und Governance-Strategie ab. Strukturen sollten so gestaltet werden, dass sie zu den Zielen, Führungsstilen und Kulturen beider Unternehmen passen.

Was kann passieren? 

Häufig werden nach einer Übernahme Führungskräfte ausgetauscht, was zu Unruhe führen kann. Besser ist es oft, die bisherigen Schlüsselpersonen zumindest übergangsweise einzubinden, bis die Integration abgeschlossen ist. Fehlbesetzungen im Management können gerade bei Markteintritten zu Problemen führen.

7. Transparente Kommunikation 

Eine klare Kommunikationsstrategie sorgt für einen reibungslosen Übergang. Alle Beteiligten sollten einbezogen werden: Mitarbeitende, Partner, Kund:innen und die Öffentlichkeit. So lassen sich Unsicherheiten und Gerüchte vermeiden.

8. Kulturelle Aspekte nicht unterschätzen 

M&A ist nicht nur eine Frage von Zahlen und Prozessen. Kulturelle Passung ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Unternehmen “funktionieren” unterschiedlich. Sie arbeiten in verschiedenen Geschwindigkeiten und Entscheidungsprozessen. Jedes Unternehmen hat seine eigene Kultur. Wer solche Unterschiede ignoriert, riskiert Reibungsverluste und Demotivation im Team.

re:cap_M&A KMU
Klare Kommunikation gehört zu den wichtigsten Aspekten bei M&A.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für M&A? 

Der ideale Zeitpunkt hängt von der Unternehmensphase und den genannten Faktoren ab. Wichtig ist: Bedürfnisse und Erwartungen sollten übereinstimmen, und die Integrationsplanung muss stehen.

Wirtschaftliche und politische Faktoren 

Auch äußere Rahmenbedingungen spielen eine Rolle. Gerade in wirtschaftlich oder politisch unsicheren Zeiten ergeben sich oft gute M&A-Gelegenheiten, da Bewertungen realistischer sind und mehr Unternehmen über Fusionen oder Übernahmen nachdenken.

Der M&A-Markt 2024 

2024 erreichte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland den höchsten Stand seit 2019, mit weiter steigender Tendenz für 2025. Das ist zwar bedauerlich, bietet aber auch Wachstumschancen durch M&A – mit der richtigen Herangehensweise auch für kleine und mittelständische Unternehmen.

Dieser Text stammt von unserem Partner Contextual Solutions GmbH. Contextual Solutions ist eine Strategieberatung mit Fokus auf Tech-Geschäftsmodelle. 

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