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September 16, 2024
11 Minuten Lesezeit

Finanzplanung für Unternehmen erstellen & Definition

Alles, was du über die Finanzplanung für Unternehmen wissen musst.

Die Finanzplanung gehört zu den wichtigsten Prozessen eines Unternehmens. Sie umfasst die Analyse und Gestaltung aller finanziellen Aspekte eines Unternehmens. In diesem Artikel erfährst du das Wichtigste zum Finanzplan und Finanzplanung.

In der heutigen Geschäftswelt ist die Finanzplanung ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Egal, ob du ein aufstrebendes Startup führst, das schnell wachsen will oder ein etabliertes Unternehmen leitest, das Stabilität und Nachhaltigkeit anstrebt – eine fundierte Finanzplanung ist unerlässlich. 

Der Finanzplan ist mehr als nur das Erstellen eines Budgets. Er umfasst die Analyse deiner finanziellen Situation, die Festlegung von Zielen, die Planung für zukünftige Investitionen und Ausgaben sowie die Sicherstellung der Liquidität, um kurzfristige und langfristige Ziele zu erreichen.

In diesem Guide erfährst du alles, was du über die Finanzplanung wissen musst. Wir schauen uns die grundlegenden Konzepte an, beleuchten die verschiedenen Arten der Finanzplanung und geben dir praktische Tipps, wie du einen Finanzplan erstellst und implementierst.

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Die Finanzplanung für Unternehmen

Was ist die Finanzplanung?

Die Finanzplanung erfasst und bewertet alle finanziellen Aspekte eines Unternehmens. Dazu gehören betriebswirtschaftliche Kennzahlen (etwa Umsätze, Gewinn, Kosten, Liquidität) und die Finanzierung deiner Geschäftstätigkeit. Auf dieser Basis wird ein Finanzplan erstellt, mit dem du eine Finanzstrategie entwickelst und Finanzziele festlegst. 

Die Finanzplanung umfasst die Analyse der aktuellen finanziellen Situation deines Unternehmens, die Prognose zukünftiger Einnahmen und Ausgaben, die Verwaltung von Ressourcen, die Planung von Investitionen und deinen Kapitalbedarf. 

Der Finanzplan ist ein Teil des Unternehmensplans (bei Startups: Businessplan). Dieser beinhaltet daneben noch:

  • Informationen über das Geschäftsmodell 
  • Informationen zur Geschäftsführung oder den Gründer:innen bei Startups
  • Eine Markt- und Wettbewerbsanalyse
  • Informationen zu Marketing und Sales
  • Produktentwicklungen
  • Personalplanung
  • Eine SWOT-Analyse

Ziel der Finanzplanung ist es, sicherzustellen, dass du ausreichend Mittel zur Verfügung hast, um deine Unternehmensziele zu erreichen, während du gleichzeitig Risiken minimierst und Chancen maximierst.

Die Finanzplanung lässt sich in mehrere Bereiche unterteilen:

  1. Budgetierung: Der Prozess, bei dem ein Unternehmen seine Einnahmen und Ausgaben für einen Zeitraum plant. Das passiert üblicherweise am Ende eines Jahres für das folgende Jahr. Ein Budget hilft dem Unternehmen, seine finanziellen Ressourcen effizient zu nutzen und unnötige Ausgaben zu vermeiden.
  2. Cash Management (Liquiditätsmanagement): Dieser Aspekt der Finanzplanung bezieht sich auf die Verwaltung der Barmittel eines Unternehmens, um sicherzustellen, dass es jederzeit in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Ein effektives Cash Management und eine durchdachte Liquiditätsplanung sind wichtig, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.
  3. Risikomanagement: Die Finanzplanung umfasst die Identifizierung und Bewertung von Risiken, die das Unternehmen betreffen können, sowie die Entwicklung von Strategien, um diese Risiken zu minimieren. Dazu gehören Marktrisiken, Finanzierungsrisiken und operationelle Risiken.
  4. Langfristige Planung: Neben der kurzfristigen Budgetierung und Liquiditätsplanung ist die langfristige Finanzplanung entscheidend, um zukünftiges Wachstum und Stabilität des Unternehmens sicherzustellen. Das umfasst die Planung von Investitionen, die Optimierung der Kapitalstruktur und die Entwicklung von Wachstumsstrategien.
  5. Überwachung und Anpassung: Eine Finanzplanung ist nie statisch. Sie muss überprüft und an veränderte Bedingungen angepasst werden. So stellst du sicher, dass dein Unternehmen auf dem richtigen Kurs bleibt und auf Veränderungen im Marktumfeld reagieren kann.

Nicht nur Unternehmen führen eine Finanzplanung durch. Auch private und öffentliche Haushalte stellen einen Finanzplan auf, um Finanzentscheidungen zu treffen und ihre finanzielle Zukunft zu planen. 

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Warum sind Finanzplanung und Finanzplan so wichtig?

Die Finanzplanung ist aus 3 Gründen wichtig: 

  1. Du erhältst eine finanzielle Übersicht über die wichtigsten Finanzkennzahlen deines Unternehmens (Umsätze, Kosten, Gewinn, Liquidität).
  2. Die Finanzplanung dient als Instrument, um Banken oder andere Geldgeber:innen von Investitionen zu überzeugen. Unternehmen haben immer wieder Kapitalbedarf für das Wachstum – und eine detaillierte Finanzplanung hilft dabei, diese Finanzierungen zu erhalten. 
  3. Ohne eine sorgfältige Finanzplanung besteht die Gefahr, dass du deine Ressourcen ineffizient einsetzt und dadurch in finanzielle Schieflage gerätst.

Weitere wichtige Gründe für die Finanzplanung sind: 

Finanzplan gibt Zielsetzung vor 

Eine gute Finanzplanung hilft dir, finanzielle Ziele zu setzen – sei es das Erreichen eines bestimmten Umsatzniveaus, die Steigerung der Rentabilität oder die Sicherstellung einer gewissen Liquiditätsreserve. Diese Ziele bieten einen Fixpunkt für die finanziellen Entscheidungen deines Unternehmens.

Ressourcen besser nutzen

Durch eine sorgfältige Budgetierung und Planung stellst du sicher, dass die finanziellen Ressourcen deines Unternehmens effizient genutzt werden. Dies hilft, unnötige Ausgaben zu vermeiden. So werden die verfügbaren Mittel dort eingesetzt, wo sie den größten Nutzen bringen.

Finanzplan minimiert Risiken

Eine Finanzplanung ermöglicht es dir, potenzielle finanzielle Risiken zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um diese Risiken zu minimieren. Das kann dazu beitragen, Verluste zu vermeiden und die Stabilität deines Unternehmens zu gewährleisten.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Eine Finanzplanung stellt sicher, dass dein Unternehmen flexibel bleibt und auf Veränderungen reagieren kann. Dadurch kannst du Chancen auf Wachstum oder Optimierung nutzen oder unvorhergesehene Herausforderungen bewältigen.

Unternehmenswert steigern

Ein Unternehmen mit solider Finanzplanung ist oft attraktiver für Investor:innen und Kreditgeber:innen. Der Zugang zu Kapital ist einfacher. Das Unternehmen zeigt, dass es gut geführt wird und eine klare Strategie hat. 

Die verschiedenen Arten der Finanzplanung

Du kannst die Finanzplanung in verschiedene Kategorien unterteilen, je nach Zielen und Zeithorizont. Die beiden Hauptarten der Finanzplanung sind die strategische und die operative Finanzplanung.

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Kurz- und langfristige Planung: eine umfassende Finanzplanung braucht beides.

Strategische Finanzplanung

Diese Art der Finanzplanung konzentriert sich auf die langfristigen Ziele und Strategien des Unternehmens. Sie umfasst die Planung von Investitionen, die Optimierung der Kapitalstruktur und die Entwicklung von Wachstumsstrategien. 

Mit der strategischen Finanzplanung verfolgst du langfristige Ziele. Sie umfasst typischerweise einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren.

Die strategische Finanzplanung beinhaltet folgende Schritte:

  1. Marktanalyse und -prognose: Eine Analyse deines Marktes und der Wettbewerbslandschaft ist der erste Schritt der strategischen Finanzplanung. Das umfasst die Bewertung von Trends, Chancen und Risiken sowie die Prognose zukünftiger Marktbedingungen.
  2. Kapitalstruktur optimieren: Bei der strategischen Finanzplanung konzentrierst du dich auf die Optimierung der Kapitalstruktur des Unternehmens. Idealerweise hast du eine diverse Kapitalstruktur und bist nicht abhängig von einzelnen Kapitalquellen. Bei einer diversen Kapitalstruktur setzt du auf Komponenten aus Fremd- und Eigenkapital von verschiedenen Kapitalgeber:innen.
  3. Wachstumsstrategien entwickeln: Damit kann die Erschließung neuer Märkte, die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen oder die Expansion durch Fusionen und Übernahmen (M&A) gemeint sein.
  4. Langfristige Investitionen planen: Die Planung von langfristigen Investitionen ist ein wesentlicher Bestandteil der strategischen Finanzplanung. Das können Investitionen in neue Technologien, Anlagen oder Infrastruktur sein, die das zukünftige Wachstum deines Unternehmens unterstützen.

Operative Finanzplanung

Im Gegensatz zur strategischen Finanzplanung konzentriert sich die operative Finanzplanung auf die kurzfristigen finanziellen Bedürfnisse des Unternehmens. Sie umfasst typischerweise einen Zeitraum von bis zu einem Jahr und beinhaltet die Budgetüberwachung, das Cashflow-Management und das Kostenmanagement. 

Mit der operativen Finanzplanung sorgst du dafür, dass dein Unternehmen seine täglichen finanziellen Anforderungen erfüllt und kurzfristige Engpässe im operativen Geschäft vermeidet. 

Die operative Finanzplanung ist weniger inhaltlich und stärker technisch getrieben. Sie beantwortet vor allem die Frage, wie viel Geld du einnimmst und ausgibst, welche Budgets zur Verfügung stehen und wie sich die Kosten entwickeln.

Die operative Finanzplanung umfasst folgende Aspekte:

  • Budgetierung: Die Erstellung und Überwachung von Budgets sind ein zentraler Bestandteil der operativen Finanzplanung. Das umfasst die Planung der Einnahmen und Ausgaben für einen Zeitraum sowie die Überwachung der tatsächlichen Ergebnisse im Vergleich zu den geplanten Budgets.
  • Liquiditätsplanung oder Cashflow-Management: Ein effektives Analyse des Cashflows ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Unternehmen jederzeit über ausreichende liquide Mittel verfügt. Du blickst vor allem auf die Ein- und Auszahlungen sowie die Planung von Maßnahmen zur Sicherstellung der Liquidität.
  • Kostenkontrolle: Mithilfe des Controllings stellst du sicher, dass dein Unternehmen innerhalb seiner Budgets bleibt. Dies kann die Überprüfung von Lieferantenverträgen, die Prozessoptimierung oder die Einführung von Kostensenkungsmaßnahmen umfassen.

Struktur: Woraus besteht der Finanzplan?

Jeder Finanzplan ist auf ein Unternehmen angepasst. Manche Unternehmen fokussieren sich stärker auf Bereiche, die für andere Unternehmen weniger wichtig sind. Deshalb gibt es nicht den einen Finanzplan. 

Als Teil des Unternehmens- oder Businessplans bietet dir der Finanzplan eine Übersicht über die finanziellen Ziele des Unternehmens und die Strategien, um diese zu erreichen. Welche Teilbereiche gehören dazu?

  • Umsatzplanung
  • Kostenplanung
  • Rentabilitätsplanung
  • Liquiditätsplanung
  • Bilanzplanung
  • Kapitalbedarfsplanung
  • Finanzierungsstrategie

Finanzplanung erstellen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Erstellung eines Finanzplans umfasst mehrere Schritte. Versuche, einen Finanzplan zu erstellen, der realistisch, umsetzbar und auf die spezifischen Bedürfnisse deines Unternehmens zugeschnitten ist. 

Wie kannst du die oben genannten Teilbereiche Schritt für Schritt abarbeiten, um daraus einen Finanzplan zu erstellen? Zunächst solltest du folgende Aspekte berücksichtigen.

Finanzplan unterstützt beim Erreichen von Zielen

Der erste Schritt bei der Erstellung eines Finanzplans besteht darin, klare und erreichbare Ziele zu setzen. Diese Ziele sollten sowohl langfristige als auch kurzfristige Ziele umfassen. 

Langfristige Ziele sind etwa:

  • Expansion in neue Märkte 
  • Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen 
  • Steigerung der Rentabilität

Kurzfristige Ziele sind etwa: 

  • Sicherstellung der Liquidität
  • Reduzierung der Kosten 
  • Verbesserung der operativen Effizienz

Sammle ausreichend Daten für Entscheidungen

Um eine fundierte Finanzplanung zu erstellen, musst du alle relevanten Daten zusammentragen. Dazu gehören historische Finanzdaten wie Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen der vergangenen Jahre sowie Marktanalysen und Kundenanalysen. 

Diese Informationen bilden die Grundlage für deine Prognosen und Planungen. Es ist wichtig, dass die gesammelten Daten genau und aktuell sind, um sicherzustellen, dass der Finanzplan realistisch und umsetzbar ist.

Lege die Planungszeiträume realistisch fest

Definiere die Zeiträume, für die du planen möchtest. Die meisten Unternehmen verwenden eine Kombination aus kurzfristiger (<12 Monate), mittelfristiger (12-36 Monate) und langfristiger Planung (>36 Monate). 

Es ist wichtig, dass die Planungszeiträume realistisch und auf die spezifischen Bedürfnisse deines Unternehmens zugeschnitten sind.

Bewerte die Finanzrisiken 

Identifiziere und bewerte mögliche Risiken, die sich auf deine Finanzplanung auswirken könnten. Dazu gehören Marktrisiken, Finanzierungsrisiken und Betriebsrisiken. Eine gründliche Risikobewertung hilft dir, präventive Maßnahmen zu ergreifen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen. Es ist wichtig, dass die Risikobewertung realistisch ist und auf den spezifischen Umständen des Unternehmens basiert.

Controlling: Überprüfe deinen Finanzplan fortlaufend

Überprüfe regelmäßig deinen Finanzplan und passe ihn an Veränderungen in deinem Geschäftsumfeld oder in deiner finanziellen Lage an. Üblicherweise nimmst du eine 1-Jahresplanung vor. Ein kontinuierlicher Abgleich zwischen Soll- und Ist-Zahlen ist entscheidend, um die finanzielle Kontrolle zu behalten. 

Nun kannst du Schritt für Schritt die oben genannten Teilbereiche abarbeiten, um deine Finanzplanung zu erstellen. 

So erstellst du deinen Finanzplan

Du kennst den Aufbau und die Vorgehensweise beim Erstellen einer Finanzplanung; schauen wir uns die verschiedenen Teilbereiche an, die für einen Finanzplan wichtig sind. Diese musst du zu einem Plan zusammenfassen. Dabei gibt es kein richtiges oder falsches Vorgehen. Denn dein Finanzplan hängt von Faktoren wie Unternehmenszielen, Datengrundlage oder Risikobereitschaft ab.

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Die Bestandteile einer Finanzplanung.

1. Umsatzplanung

Die Umsatzplanung bildet die Grundlage deines Finanzplans und ist dein erster Schritt. Er enthält die Prognose der zukünftigen Umsätze für einen Zeitraum. Mit dem Umsatzplan stellst du eine Schätzung an, wie viel Umsatz du durch den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen erzielen wirst. Du betrachtest deine Einnahmen. 

Die Umsätze können in verschiedene Kategorien aufgeteilt werden: Produkte, Kundengruppen, Mengen oder Preise. Gemeinsam mit der Kostenplanung ermittelst du dadurch deinen Gewinn – und weißt, wie viel Umsatz du erzielen musst, damit du kostendeckend arbeitest. 

Du kannst wie folgt vorgehen:

  1. Daten sammeln: Analysiere historische Verkaufsdaten, Markttrends und saisonale Schwankungen. Überlege, welche Umsätze sich mit welchen Produkten und Kund:innen zu welchen Preisen erzielen lassen.
  2. Umsatzprognosen erstellen: Erstelle detaillierte Schätzungen der Einnahmen aus dem Verkauf deiner Produkte oder Dienstleistungen. 
  3. Ziele setzen: Definiere realistische Umsatzziele, basierend auf deiner Marktanalyse und Unternehmensstrategie.

2. Kostenplanung

Bei der Kostenplanung berücksichtigst du alle deine Kosten. Dazu gehören fixe und variable Kosten. Fixkosten fallen regelmäßig an, etwa Mieten, Gehälter oder Tilgungen. Variable Kosten sind hingegen abhängig vom Umsatz. Das heißt, dass sie auch nach Saison variieren können.

Du kannst wie folgt vorgehen:

  1. Kosten identifizieren: Berücksichtige alle Ausgaben, wie Materialkosten, Personalkosten, Mieten, Versicherungen und sonstige betriebliche Aufwendungen.
  2. Kostengruppen bilden: Teile die Kosten in fixe (z.B. Mieten) und variable (z.B. Materialkosten) Kosten ein.
  3. Kostenprognosen erstellen: Schätze die zukünftigen Kosten auf Basis historischer Daten und geplanter Aktivitäten.

3. Liquiditätsplanung

Die Liquiditätsplanung oder Cashflow-Planung umfasst den operativen Cashflow, der die Geldflüsse aus der täglichen Geschäftstätigkeit abbildet, den Investitions-Cashflow für Kapitalaufwendungen und den Finanzierungs-Cashflow, der die Mittelaufbringung durch Kredite oder Eigenkapital beschreibt. Mit ihr stellst du sicher, dass du jederzeit deinen Verbindlichkeiten nachkommen kannst und nicht in Zahlungsschwierigkeiten gerätst. 

Dabei berücksichtigst du sämtliche Einzahlungen und Auszahlungen und stellst sie gegenüber. Zu den Einnahmen zählen neben Umsätzen auch die Einnahmen durch Kredite oder die Bereitstellung von Eigenkapital durch externe Investor:innen. Auf der Ausgabenseite stehen neben den Kosten auch Zinszahlungen oder Steuerrückzahlungen.

Du kannst wie folgt vorgehen:

  1. Zeithorizont festlegen: Plane den Cashflow wöchentlich, monatlich oder quartalsweise, je nach Bedarf.
  2. Einnahmen erfassen: Neben den Umsätzen solltest du auch andere Einnahmequellen berücksichtigen, wie z.B. Kredite, Investitionen oder zusätzliche Finanzierungsquellen.
  3. Ausgaben erfassen: Ergänze die Kostenplanung um zusätzliche Ausgaben wie Zinszahlungen, Steuern und Rückzahlungen von Darlehen.
  4. Liquidität berechnen: Erstelle eine Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben, um den finanziellen Überschuss oder Fehlbetrag zu ermitteln.
  5. Liquiditätsreserve einplanen: Stelle sicher, dass ausreichend liquide Mittel vorhanden sind, um unerwartete Ausgaben decken zu können.

4. Rentabilitätsplanung

Mit der Rentabilitätsplanung oder Rentabilitätsvorschau ermittelst du, ob dein Unternehmen rentabel arbeiten wird. Das kann auf Unternehmens- oder Projektebene sein. Dein Ziel sollte sein, dass jedes Vorhaben rentabel ist. Ab wann genau diese Rentabilität eintritt, muss jedes Unternehmen für sich selbst bestimmen. Dazu kannst du auch die Gewinn- und Verlustrechnung nutzen.

Eine Methode der Rentabilitätsplanung ist die Deckungsbeitragsrechnung. Sie zeigt dir, wie viel ein Produkt oder eine Dienstleistung zur Deckung der Fixkosten und zur Erzielung eines Gewinns beiträgt, indem sie die variablen Kosten von den Erlösen abzieht. So kannst du die Rentabilität einzelner Produkte oder Projekte bewerten und triffst fundierte Entscheidungen über Preise, Produktportfolio und Ressourcenzuweisung.

5. Bilanzplanung

Die Bilanzplanung bietet dir eine Momentaufnahme der Vermögenslage und der finanziellen Situation des Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie umfasst die Aktiva (Vermögenswerte) und Passiva (Verbindlichkeiten und Eigenkapital) und hilft dir, die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu bewerten. 

Du kannst wie folgt vorgehen:

  • Aktiva erfassen: Liste alle Vermögenswerte deines Unternehmens auf, einschließlich Sachanlagen, Forderungen und liquide Mittel.
  • Passiva erfassen: Erstelle eine Aufstellung aller Verbindlichkeiten und des Eigenkapitals.
  • Finanzielle Stabilität bewerten: Analysiere das Verhältnis von Aktiva zu Passiva, um die finanzielle Stabilität deines Unternehmens zu bewerten.

6. Investitionsplanung

Anschließend folgt die Investitionsplanung. Mit ihr legst du fest, in welche Projekte, Anlagen oder Ausrüstungen dein Unternehmen investieren soll, um langfristig erfolgreich zu sein. Dabei identifizierst du Investitionsobjekte und wägst die Kosten und Nutzen der Investition ab. 

Anschließend entscheidest du, welche Investitionen die höchste Priorität haben, basierend auf ihrer strategischen Bedeutung und ihrem finanziellen Mehrwert. Zum Schluss legst du fest, welche finanziellen Aufwendungen mit der Investition verbunden sind.

7. Kapitalbedarfsplanung

Basierend auf deinen Analysen planst du deinen Kapitalbedarf fortlaufend. Du berechnest den Kapitalbedarf für Investitionen und den laufenden Betrieb. Das umfasst sowohl die Finanzierung neuer Projekte als auch die Sicherstellung der Betriebsmittel. Es ist wichtig, dass der Kapitalbedarf realistisch ist und auf den festgelegten Zielen und den gesammelten Daten basiert.

8. Finanzierungsstrategie

Mit der Finanzierungsstrategie legst du fest, wie sich dein Unternehmen langfristig finanzieren soll. Mit Eigenkapital oder Fremdkapital? Durch Banken oder andere externe Investoren? Das sollte auch die möglichen Auswirkungen von Finanzierungsentscheidungen auf die Kapitalstruktur und die finanzielle Stabilität des Unternehmens berücksichtigen.

Du kannst wie folgt vorgehen:

  1. Finanzierungsquellen analysieren: Prüfe, ob du Eigenkapital, Fremdkapital oder alternative Finanzierungen nutzen möchtest.
  2. Kapitalstruktur planen: Definiere die optimale Mischung aus Eigen- und Fremdkapital, um finanzielle Flexibilität und Stabilität zu gewährleisten.
  3. Finanzierungsrisiken bewerten: Analysiere die Auswirkungen der gewählten Finanzierungsstrategie auf die finanzielle Stabilität und Liquidität deines Unternehmens.

Ein Finanzplan berücksichtigt alle die genannten Teilbereiche – je nach Unternehmen und Geschäftsmodell allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung. Veränderungen in einem Teilbereich haben Auswirkungen auf andere Bereiche. Wenn du etwa mehr Umsätze erzielst und du deinen Gewinn erhöhst, kannst du beispielsweise größere Investitionen tätigen. 

Deshalb ist es wichtig, dass du Vorlagen und Tools nutzt. So kannst du deinen Finanzplan flexibel anpassen.

Finanzplanung: Vorlagen und Tools

Dein Finanzplan ändert sich in einem Teilbereich – und diese Änderung hat Auswirkungen auf andere Bereiche. Mit Vorlagen und Tools kannst du das besser nachvollziehen. 

Excel-Vorlagen Finanzplanung

Mit Excel-Vorlagen für Budgetierung, Cashflow-Prognosen und Investitionsanalysen hast du eine strukturierte Grundlage für deine Finanzplanung. Sie sollte möglichst detailliert sein und dir helfen, Informationen darzustellen und zu verwalten. Eine Finanzplan-Vorlage mit Excel kann dabei helfen.

Software Finanzplanung

Excel-Vorlagen haben allerdings ihre Limitationen. Du kannst schnell die Übersicht verlieren, musst Dinge händisch pflegen. Das ist fehleranfällig. Wenn du deine Finanzplanung noch genauer und effizienter machen möchtest, dann bietet sich eine Software zur Finanzplanung an. Solch eine Software für die Finanz- und Cash-Planung bietet dir auch re:cap.

Tipps für eine erfolgreiche Finanzplanung

Eine effektive Finanzplanung erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit und Anpassung. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, deinen Finanzplan erfolgreich umzusetzen:

  1. Regelmäßige Überprüfung: Überprüfe deinen Finanzplan und passe ihn an neue Entwicklungen und Veränderungen an. Das stellt sicher, dass du immer auf dem neuesten Stand bist und Probleme frühzeitig erkennst. 
  2. Realistische Annahmen treffen: Verwende realistische Annahmen und Prognosen für deine Planungen. Unrealistische Annahmen können zu Fehlplanungen führen. Verwende gerade zu Beginn eher konservativere Schätzungen und stelle sicher, dass du einen Puffer für unvorhergesehene Ereignisse einplanst.
  3. Flexibilität einplanen: Plane einen Puffer für unerwartete Ausgaben ein. Flexibilität ist entscheidend, um auf Ereignisse reagieren zu können. 
  4. Nachvollziehbar bleiben: Nutze nicht nur Zahlen für deinen Finanzplan, sondern ordne diese auch ein. Das hilft Dritten (etwa Banken), deine Überlegungen besser nachzuvollziehen.
  5. Transparenz schaffen: Stelle sicher, dass du alle relevanten Stakeholder über die Finanzplanung informiert hast und sie in den Planungsprozess einbeziehst. Transparenz hilft, Vertrauen aufzubauen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind. Beziehe deshalb vor allem Führungskräfte in Dinge wie Budgetplanung mit ein. Sie können am besten überblicken, was ihre Teams benötigen.

Fazit: Finanzplanung und Finanzplan

Eine sorgfältige und durchdachte Finanzplanung ist für jedes Unternehmen unerlässlich, um langfristigen Erfolg und Stabilität zu gewährleisten. Sie bietet dir nicht nur eine klare Richtung und Zielsetzung, sondern hilft auch, externe Finanzierungen zu erhalten. 

Durch die Erstellung eines detaillierten Finanzplans, der auf realistischen Annahmen basiert und regelmäßig überprüft wird, kannst du sicherstellen, dass dein Unternehmen auf Kurs bleibt.

Häufig gestellte Fragen

1. Was umfasst die Finanzplanung?

Die Finanzplanung umfasst die systematische Analyse und Gestaltung der finanziellen Aspekte eines Unternehmens. Das beinhaltet die Planung von Einnahmen, Ausgaben, Investitionen, Finanzierungen sowie die Sicherstellung der Liquidität und Rentabilität. 

Im Kern geht es darum, finanzielle Ziele zu setzen und Strategien zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen. Wichtige Komponenten der Finanzplanung sind die Umsatzplanung, Kostenplanung, Budgetierung, Liquiditätsplanung, Rentabilitätsplanung, Bilanzplanung und Kapitalbedarfsplanung.

2. Was gehört in einen Finanzplan?

Ein Finanzplan sollte Informationen zu Umsätzen, Kosten, Liquidität, Rentabilität, Bilanzplanung, Investitionen, Kapitalbedarf und Finanzierungsstrategien enthalten.

3. Wie macht man eine Finanzplanung?

Man kann einen Finanzplan mit folgenden Schritten erstellen:

  1. Umsatzplanung
  2. Kostenplanung
  3. Liquiditätsplanung
  4. Rentabilitätsplanung
  5. Bilanzplanung
  6. Investitionsplanung
  7. Kapitalbedarfsplanung
  8. Finanzierungsstrategien
4. Was bedeutet integrierte Finanzplanung?

Die integrierte Finanzplanung bezieht sich auf die Verknüpfung verschiedener finanzieller Teilpläne eines Unternehmens zu einem Gesamtplan. Das umfasst die Integration von operativer, strategischer und finanzieller Planung. So erhältst du eine ganzheitliche Sicht auf die finanzielle Lage eines Unternehmens. Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle Pläne aufeinander abgestimmt sind und gemeinsam zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen.

5. Was ist strategische Finanzplanung?

Die strategische Finanzplanung ist ein langfristiger Planungsprozess, der die finanzielle Ausrichtung eines Unternehmens für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren festlegt. Sie umfasst die Festlegung von Investitionsstrategien, die Planung von Finanzierungsquellen und die Bestimmung der Kapitalstruktur des Unternehmens. 

6. Was ist operative Finanzplanung?

Die operative Finanzplanung fokussiert sich auf die kurz- bis mittelfristige finanzielle Planung eines Unternehmens, typischerweise für einen Zeitraum von einem Jahr. Sie umfasst die detaillierte Budgetierung und Prognose von Einnahmen, Ausgaben und Cashflows, um die täglichen Betriebsanforderungen zu erfüllen. 

7. Wie hängen Finanzplanung und Unternehmensplanung zusammen?

Im Rahmen der Unternehmensplanung ist der Finanzplan ein zentrales Instrument zur Steuerung der finanziellen Aspekte des Unternehmens. Er unterstützt die Geschäftsführung dabei, finanzielle Ressourcen optimal zu nutzen, Investitionen zu planen und Risiken zu steuern.

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